Konzertlesung und Spoken Word Poetry im Rahmen der Woche der Seelischen Gesundheit mit Marie-Luise Gunst und Claudia Kociucki
Die Texte dieser Konzertlesung erzählen davon, was unsere eigene Welt „im Inneren zusammenhält“, aber auch manchmal auseinanderbrechen lässt. Diese zeichnen mit Worten und Noten die Risse nach, die entstehen, wenn uns das Leben schüttelt. Sie tauchen die feinen Linien, die es auf unserer Seele hinterlässt, in Farbe und umhüllen sie mit Kraft und Mut.
Claudia Kociucki trägt Kurztexte und Spoken Word Poetry aus ihrem Mental Health-Programm vor; Marie-Luise Gunst liest und singt Titel ihrer drei CDs „Depression unplugged“, „Weniger ist Meer“ und „Kintsugi – Risse sind Gold wert“. Sie ist Lieder- und Theatermacherin sowie als Mutmacherin eine der Botschafter:innen der Selbsthilfe- und Betroffenenorganisation Deutsche DepressionsLiga e. V. In dieser Konstellation sind die beiden Künstlerinnen bereits in Rostock und Frankfurt auf Mental Health-Veranstaltungen aufgetreten und bieten ein Programm, das beschreibt, besingt, bewegt und berührt.
Eintritt: 8 €
Karten können direkt an der Servicetheke, unter stadtbibliothek@recklinghausen.de oder über02361/50–1919 reserviert und gekauft werden.
Tim und Sarah sind alte Freunde. Er lebt als Familienvater mit sicherem Job auf dem Land. Sie ist freischaffende Künstlerin und Autorin in Hamburg. Sie teilen ihren Alltag per Messenger Nachrichten. Doch plötzlich erhält Tim eine Krebs-Diagnose und nichts ist mehr wie vorher.
Ein fesselnder Dialog, über ein ganzes Jahr, der die große Kraft der Freundschaft zeigt.
LitDOM mit Live-Musik und anschließendem Get-together
Ulrich Grober: »Die Sprache der Zuversicht. Inspirationen und Impulse für eine bessere Welt«
„Zuversicht ist bei Grober eher ein philosophisches Konzept, nicht ein Schönreden dessen, was nicht schönzureden ist.“ (Reinhard Loske, Nachhaltigkeitswissenschaftler)
Ressource Zuversicht
Unsere Welt scheint aus den Fugen – zahlreiche Krisennachrichten lösen Tag für Tag neues Entsetzen aus. Etwas Kostbares droht verloren zu gehen: der Glaube an die Zukunft. Ulrich Grobers neues Buch »Die Sprache der Zuversicht« ist ein leidenschaftlicher Einspruch gegen die Endzeitstimmung, die uns lähmt: es schöpft Zuversicht aus der Kraft der Sprache. In den Tiefenschichten unserer elementaren Wörter, ikonischen Bilder und großen Ideen erschließt das Buch in diesen so prekären Zeiten Impulse für eine lebbare Zukunft.
In »Die Sprache der Zuversicht. Inspirationen und Impulse für eine bessere Welt« (ET 04.10.2022) nimmt Ulrich Grober uns mit auf eine Reise durch unsere Sprache. Der Autor legt die Tiefenschichten elementarer Wörter frei, interpretiert ikonische Bilder wie das NASA-Foto des blauen Planeten neu und lotet das Potenzial von geläufigen Redewendungen und Metaphern aus, unsere Vorstellungskraft in Gang zu setzen. So entstehen überraschende Zugänge zu Herausforderungen unserer Zeit: der Fähigkeit, sich von der Welt verzaubern zu lassen, der Kunst, mit wenig auszukommen, Empathie zu bewahren.
Grober widerlegt in seinem neuen Buch die neoliberale Behauptung der Alternativlosigkeit und verfolgt die Parole der Klimabewegung, »Eine andere Welt ist möglich« zurück bis zu ihren Wurzeln in der deutschen Romantik. In vielen Variationen interpretiert er das Bauhaus-Motto »Weniger ist mehr« im Licht der aktuellen Verzichtsdebatte. Und er schlägt vor, das globale Leitbild Nachhaltigkeit zu stärken: »Nachhaltigkeit ist eine Revolution im Dienste des Lebens«. Kapitel für Kapitel webt er so ein Netz der Zuversicht. Das Buch stellt einen »Werkzeugkasten« mit geistigen Tools zur Verfügung, die auf dem Weg in eine ungewisse Zukunft überlebenswichtig werden könnten.
Ulrich Grober: »Die Sprache der Zuversicht. Inspirationen und Impulse für eine bessere Welt«, 256 Seiten, Hardcover, ISBN 978–3‑96238–368‑8, Print 24,00 Euro/24,70 Euro (AT), E‑Book 18,99 Euro/19,99 Euro (AT).
Ulrich Grober arbeitet als Publizist und Buchautor auf dem Themenfeld Ökologie & Nachhaltigkeit. Sein besonderes Anliegen ist die Verknüpfung von kulturellem Erbe und Zukunftsvisionen. Er schrieb für DIE ZEIT, taz, greenpeace magazin, Deutschlandradio, WDR und viele andere Medien. Seine Vortragstätigkeit führte ihn quer durch Deutschland und in die europäischen Nachbarländer
Wie willst du uns Heimat sein, wenn / du deine Lippen schmückst / mit Vielfalt und Zusammenhalt, /doch deine Hand uns / sorgsam separiert.“ (Sara Morrhad)
Die Welle rechtsextremer Gewalttaten in unserem Land fand am 19. Februar 2020 einen neuen Höhepunkt. In Hanau ermordete ein Mann neun Menschen aus rassistischen Motiven. Der Band „Texte nach Hanau“ sammelt Gedichte und Prosatexte von Autor*innen, die dem Aufruf der Herausgeberinnen gefolgt sind, auf das Attentat zu reagieren. Die Stimmen des Buchs gehören Menschen unterschiedlichen Alters, unterschiedlichen Geschlechts, aus unterschiedlichen Regionen, mit unterschiedlichen Identitäten und Bildungshintergründen. Entstanden ist ein einzigartiges Zeitzeugnis – ehrlich, schonungslos und zutiefst berührend.
Die Anthologie „Texte nach Hanau“ ist der erste Band des neugegründeten Kölner Verlags stolzeaugen.books.
Verlagsmitgründerin Jamilah Bagdach: „Die Hintergründe und Lebensrealitäten (der Autor*innen) sind verschieden. Die einen sind erst seit dere bereits in der dritten Generation, aber die Trauer um die Opfer von Hanau drückt einen gemeinsamen Schmerz aus.“ (Frankfurter Rundschau vom 09.05.2021)
Bei der Veranstaltung „Texte nach Hanau“ lesen Autor*innen aus dem Buch. Vertreterinnen des Verlags stolzeaugen.books berichten über die Entstehung des Buchs und über die Gründung von Deutschlands erster BIPoC-Verlagsgesellschaft.
Shida Bazyar hat vor drei Jahren in Recklinghausen ihren Roman „Nachts ist es leise in Teheran“ erfolgreich vorgestellt. Jetzt arbeitet sie an ihrem neuen Roman: Thematisch dreht es sich um eine Frauenfreundschaft aus einer nicht-weißen Perspektive, das heißt, das rassistische Deutschland wird verhandelt. Was die Herkunft der Figuren angeht, steht die soziale Herkunft im Vordergrund.
Kübra Gümüsay, geboren 1988 in Hamburg, ist eine der einflussreichsten Journalistinnen und politischen Aktivistinnen unseres Landes. Sie setzt sich seit langem für Gleichberechtigung und Diskurse auf Augenhöhe ein. In ihrem ersten Buch „Sprache und Sein“ geht sie der Frage nach, wie Sprache unser Denken prägt und unsere Politik bestimmt. Sie zeigt, wie
Menschen als Individuen unsichtbar werden, wenn sie immer als Teil einer Gruppe gesehen werden – und sich nur als solche äußern dürfen. Doch wie können Menschen wirklich als Menschen sprechen? Und wie können wir alle – in einer Zeit der immer härteren, hasserfüllten Diskurse – anders miteinander kommunizieren?
Die Moderation hat Bozena Anna Badura.
Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung nicht in der Stadtbibliothek sondern im Ruhrfestspielhaus stattfinden wird. Vorverkauf: RZ-Ticketcenter, 02361–18052730, www.kultur-kommt-ticket.de