Achtung! Änderung des Veranstaltungsortes: Diese Veranstaltung findet nicht – wie ursprünglich angekündigt – in der Altstadtschmiede, sondern in der Stadtbibliothek statt.
Mörderische, spannende, gruselige, skurrile, teils amüsante, manchmal auch tragische oder romantische Geschichten und Gedichte, denen eines gemeinsam ist: Am Ende gibt es mindestens eine Leiche …
Gemeinsam mit ihrem Partner aus „Hamlet rot/weiß“, Marcel Pichler, stand die Recklinghäuser Autorin Claudia Kociucki bereits zweimal bei den Ruhrfestspielen auf der Theaterbühne. Nun sorgen die beiden mit unterschiedlichen Genres und Textsorten für einen kurzweiligen literarischen Abend.
Ihr eigens entwickeltes Programmformat ist eine Mischung aus szenischer Lesung, Theater, Kabarett und Poetry Slam-Texten.
Heinrich Heine: Der Romantiker, der Spötter, der Politische, aber auch der Träumer, der Idealist, der Liebende. Sein Name steht für Witz und Verstand, Kritik und Zivilcourage, Toleranz und Aufklärung, aber auch für Romantik, Mondschein und Nachtigallen.
Aus seinem umfangreichen Werk präsentiert die bekannte Rezitatorin Gabriele Droste eine sehr persönliche Auswahl. Die Texte werden kontrastiert durchjazzige Interpretation des jungen Saxophonisten Lennart Allkemper und des renommierten Gitarristen Ingo Marmulla, deren Musik die Textaussagen phantasievoll unterstreicht.
Das Interpreten-Trio, das bei der letzten Literaturwoche einen vielgelobten und ‑beklatschten Erfolg verbuchen konnte, verspricht einen abwechslungsreichen und inspirierenden Abend.
Zwei merkwürdige Geschichten von Herbert Rosendorfer Präsentiert von Michael van Ahlen, Vorleser & Udo Herbst, Gitarre
Herbert Rosendorfer (1934–2012), im wahren Leben Jurist (u.a. Amtsrichter in München), im künstlerischen Leben Autor von zahlreichen Romanen (u.a. „Der Ruinenbaumeister“, „Briefe in die chinesische Vergangenheit“), Erzählungen, Geschichten, Hörbüchern, Fernsehspielen und mehr als 40 Theaterstücken. Darüber hinaus komponierte er und schuf zahlreiche Zeichnungen und Aquarelle. Sein Werk wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet. Die beiden Geschichten sind meisterliche Beispiele Rosendorfscher Komik.
Udo Herbst
„Der Eiffelturm“ – In München findet eine deutsch-französische Freundschaftswoche statt. Die Sensation: Der Eiffelturm (das Original!) soll das Prunkstück vor Ort sein … Aber wie?
„Die Karriere des Florenzo Waldweibel-Hostelli“ – Sie wohnen sozusagen Wand an Wand, der „stille“ Dichter und der „laute“ Musiker. Kann das auf die Dauer gut gehen, und wer behält schlussendlich die Oberhand?
Zeit des Lesens ‑Zeit des Fühlens Ein Vortrag von Dr. Matthias Kordes
Der „gesellige“ Umgang mit Dichtung und Literatur spielte, wie auch der Theaterbesuch, eine zentrale Rolle bei der Formierung bürgerlicher Identität am Ende des 18. Jahrhunderts. Diese Aktivitäten standen am Beginn der Entwicklung zu einer modernen, emanzipierten und demokratischen Öffentlichkeit, die sich bewusst von der exklusiv-höfischen Sphäre absetzen wollte. Sogenannte „Lese- oder Erholungsgesellschaften“, die sich lehrreichem Zeitvertreib und literarisch-kommunikativen „Nebenstunden“ widmeten, gab es in der Spätphase der Aufklärung in zahlreichen deutschen Städten. Sie waren Übungsfelder für nicht schulische Kulturvermittlung, für unzensierten öffentlichen Diskurs, kontroverse Debatte und freien Gedankenaustausch; sie entstanden aus Freundeskreisen, privaten Zirkeln und familiär-literarischen Zusammenkünften, die sich den Werten von Aufklärung, Humanität, Bildung und bürgerlicher Moral verschrieben hatten. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts gingen daraus diverse Stränge des deutschen Vereinswesens hervor.
Der Vortrag beleuchtet diesen Strukturwandel der Öffentlichkeit um 1800 und geht solchen Anfängen in Recklinghausen nach. Dabei werden auch die Bemühungen des kurfürstlichen Pädagogen und Schulvisitators Anton Wiggermann gewürdigt, der am Ende der kurkölnischen Zeit, d. h. lange vor dem Beginn der Industrialisierung, erste Anstöße für eine organisierte Buch- und Lesekultur in Recklinghausen gegeben hat.
Ein musikalischer Seelenspiegel – Der Tenor Thomas Körner singt Lieder von Schubert, Wolf und Mahler – zusammen mit Christoph Klein am Klavier.
Die beiden haben ein Programm zusammengestellt, dessen Texte sich mit einer breiten Palette an Lebenslagen und (Über-)Lebensfragen beschäftigen. Im Lied treffen sich erlesene Literatur und herausragende Komposition zu einer besonderen Kunstform, die nichts an Aktualität und Bedeutung verloren hat.
Zu den Künstlern: Thomas Körner ist an der städtischen Musikschule Dortmund Dozent für Gesang und ein gefragter Lied- und Oratoriensänger. Der Pianist Christoph Klein ist ein herausragender Korrepetitor, der insbesondere die Arbeit mit Sänger*innen schätzt.
Wir stehen vor einem historischen Wendepunkt in unserem Verhältnis zur Natur: Mit der Coronapandemie sind zum ersten Mal die Auswirkungen der Arten- und Biodiversitätskrise für uns als Spezies Mensch größer als die globalen Folgen des Klimawandels. Wie soll unsere Erde aussehen? Welchen Planeten wollen wir unseren Kindern hinterlassen? Ökologie kennt keine Moral, sagt Frenz. Wir brauchen ein neues Selbstbild für unsere Zukunft.
Wie leben wir mit Parasiten? Wer kennt den „kleinen Drachen“, den Guineawurm, Meister im Versteckspiel in den inneren Organen des Menschen, den wir schließlich ausgerottet haben. Und da stellt sich auch die Frage: Welche Tiere sollen überleben? Nur die Großen, die „big five“?
Michael Succow, Biologe und Gründer der Succow-Stiftung, ausgezeichnet mit dem Right Livelihood Award, dem ‚alternativen Nobelpreis‘: „Lothar Frenz reflektiert in seinem neuen Buch Grundfragen unserer Zeit. Ein ‚Weiter so‘ wird es nicht mehr geben. Zwar geht das Projekt Natur weiter, aber die Zukunft des Projekts Mensch ist zunehmend offen. Frenz zeigt: Wir müssen dringend handeln, den Umgang mit unserer Lebensgrundlage Natur neu ausrichten – jetzt und sofort! In einer Zeit grundsätzlicher Neuorientierung ist das Buch insbesondere für junge Leser eine wichtige Anregung.“
Lothar Frenz, geb. 1964, ist als Biologe und Journalist für GEO und Naturdokumentationen häufig auf den Spuren der Artenvielfalt. So führten ihn Expeditionen nach Amazonien und Neuguinea, Uganda und in die Mongolei.
Er veröffentlichte u.a. „Riesenkraken und Tigerwölfe“, zusammen mit Loki Schmidt „Das Naturbuch für Neugierige“ und „Lonesome George oder das Verschwinden der Arten“, das von der Deutschen Umweltstiftung als „Umweltbuch des Jahres“ ausgezeichnet wurde. Seit 2019 ist Lothar Frenz Botschafter der Loki Schmidt-Stiftung.