Fabian Bernhardt – Rache. Über einen blinden Fleck der Moderne

Die Moder­ne nimmt für sich in Anspruch, die Rache glück­lich über­wun­den und durch die Herr­schaft des Rechts ersetzt zu haben. Seit der Auf­klä­rung gilt die Rache nicht nur als Gegen­spie­le­rin des Rechts, son­dern als das dunk­le Ande­re der
Moder­ne überhaupt.

Fabian Bernhardt
©Ken Yama­mo­to

In sei­ner groß ange­leg­ten kul­tur­ge­schicht­li­chen Unter­su­chung, erschie­nen 2021 im Ver­lag „Matthes und Seitz“, liest Fabi­an Bern­hardt die­se bis­lang kaum hin­ter­frag­te Fort­schritts­er­zäh­lung gegen den Strich.
Bat­man tritt neben Achil­les, der Pot­latsch neben 9/11, Mar­cel Mauss trifft auf Imma­nu­el Kant – in einer Ver­bin­dung aus phi­lo­so­phi­scher Refle­xi­on, kul­tur­anthro­po­lo­gi­schem Zugriff und mit fei­nem Gespür für das mas­sen­kul­tu­rel­le Ima­gi­nä­re zeigt er, dass mit der Dele­gi­ti­mie­rung der Rache zugleich eine theo­re­ti­sche Ver­dun­ke­lung ein­her­ging. Regel­mä­ßig ver­kannt wird nicht nur die Bedeu­tung, die der Rache in soge­nann­ten „pri­mi­ti­ven“ Gesell­schaf­ten zukommt, son­dern auch die Rol­le, die der Wunsch nach Ver­gel­tung in moder­nen Gesell­schaf­ten inko­gni­to nach wie vor spielt. In der Rache scheint nicht nur die dunk­le Sei­te der Gerech­tig­keit auf, in ihr mel­den sich auch die­je­ni­gen ver­dräng­ten Ener­gien und Affek­te zurück, für die es in der moder­nen Gegen­wart kei­nen legi­ti­men Platz mehr zu geben scheint.

Fabian Bernhardt Rache

Fabi­an Bern­hardt hat Phi­lo­so­phie, Eth­no­lo­gie und All­ge­mei­ne und Ver­glei­chen­de Lite­ra­tur­wis­sen­schaft studiert.
2018 wur­de er am Phi­lo­so­phi­schen Insti­tut der Frei­en Uni­ver­si­tät Ber­lin pro­mo­viert, wo er zur­zeit als Wissenschaftlicher
Mit­ar­bei­ter am Son­der­for­schungs­be­reich „Affec­ti­ve Socie­ties“ forscht.

Der Abend wird mode­riert von Dr. Sebas­ti­an Schirr­meis­ter, Uni­ver­si­tät Ham­burg, Clus­ter of Excel­lence „Under­stan­ding Writ­ten Artefacts”.

Tickets nur an der Abend­kas­se, Reser­vie­run­gen mög­lich unter 02361/ 50 ‑1935

Ein­tritt: 5,-€/ ermä­ßigt 2,50€

Lothar Frenz – Wer wird überleben? – Die Zukunft von Natur und Mensch

Wir ste­hen vor einem his­to­ri­schen Wen­de­punkt in unse­rem Ver­hält­nis zur Natur: Mit der Coro­na­pan­de­mie sind zum ers­ten Mal die Aus­wir­kun­gen der Arten- und Bio­di­ver­si­täts­kri­se für uns als Spe­zi­es Mensch grö­ßer als die glo­ba­len Fol­gen des
Kli­ma­wan­dels. Wie soll unse­re Erde aus­se­hen? Wel­chen Pla­ne­ten wol­len wir unse­ren Kin­dern hin­ter­las­sen? Öko­lo­gie kennt kei­ne Moral, sagt Frenz. Wir brau­chen ein neu­es Selbst­bild für unse­re Zukunft.

Wie leben wir mit Para­si­ten? Wer kennt den „klei­nen Dra­chen“, den Gui­nea­wurm, Meis­ter im Ver­steck­spiel in den inne­ren Orga­nen des Men­schen, den wir schließ­lich aus­ge­rot­tet haben. Und da stellt sich auch die Fra­ge: Wel­che Tie­re sollen
über­le­ben? Nur die Gro­ßen, die „big five“?

Micha­el Suc­cow, Bio­lo­ge und Grün­der der Suc­cow-Stif­tung, aus­ge­zeich­net mit dem Right Liveli­hood Award, dem ‚alter­na­ti­ven Nobel­preis‘: „Lothar Frenz reflek­tiert in sei­nem neu­en Buch Grund­fra­gen unse­rer Zeit. Ein ‚Wei­ter so‘ wird es nicht mehr geben. Zwar geht das Pro­jekt Natur wei­ter, aber die Zukunft des Pro­jekts Mensch ist zuneh­mend offen. Frenz zeigt: Wir
müs­sen drin­gend han­deln, den Umgang mit unse­rer Lebens­grund­la­ge Natur neu aus­rich­ten – jetzt und sofort! In einer Zeit grund­sätz­li­cher Neu­ori­en­tie­rung ist das Buch ins­be­son­de­re für jun­ge Leser eine wich­ti­ge Anregung.“

Lothar Frenz

Lothar Frenz, geb. 1964, ist als Bio­lo­ge und Jour­na­list für GEO und Natur­do­ku­men­ta­tio­nen häu­fig auf den Spu­ren der Arten­viel­falt. So führ­ten ihn Expe­di­tio­nen nach Ama­zo­ni­en und
Neu­gui­nea, Ugan­da und in die Mongolei.

Er ver­öf­fent­lich­te u.a. „Rie­sen­kra­ken und Tiger­wöl­fe“, zusam­men mit Loki Schmidt
„Das Natur­buch für Neu­gie­ri­ge“ und „Lone­so­me Geor­ge oder das Ver­schwin­den der Arten“,
das von der Deut­schen Umwelt­stif­tung als „Umwelt­buch des Jah­res“ aus­ge­zeich­net wurde.
Seit 2019 ist Lothar Frenz Bot­schaf­ter der Loki Schmidt-Stiftung.

 

 

Ticket­ver­kauf: www.kultur-kommt-ticket.de , RZ-Ticket­cen­ter 02361 – 18052700,
Tou­rist Infor­ma­ti­on, Mar­ti­nistr. 5  und Buch­hand­lung Attatroll

Ein­tritt: 10,00€/ ermä­ßigt 5,65€

ABSAGE: Kim Leopold – The Fire in your heart

Lei­der muss die Lesung von Kim Leo­pold – „The fire in your heart“ am 30.9.2022 um 19.00 Uhr in der Stadt­bi­blio­thek auf­grund einer Erkran­kung der Autorin abge­sagt wer­den. Bzgl. eines mög­li­chen Nach­hol­ter­mins infor­miert die Stadt­bi­blio­thek über die Tagespresse.

Hat er sei­ne Chan­ce ver­spielt oder kann ihre Lie­be noch ein­mal Fun­ken schla­gen? Der drit­te Band von Kim Leo­polds Cali­for­nia Dreams-Rei­he wid­met sich dem wich­ti­gen The­ma Fema­le Empower­ment – und der ganz gro­ßen Lie­be, für die man sogar durchs Feu­er geht!

Anders als sei­ne Geschwis­ter hat Feu­er­wehr­mann Micah mit Social Media nichts am Hut. Das ändert sich erst, als die ener­gie­ge­la­de­ne Quinn ihren Dienst auf der
Feu­er­wa­che antritt. Mit ihrem Social-Media-Akti­vis­mus geht sie ihm zwar gehö­rig auf die Ner­ven, doch ins­ge­heim ist er auch fas­zi­niert von ihr. Erst flie­gen die Fet­zen, dann sprü­hen die Fun­ken – und Micah ver­liert sich in heim­li­chen Küs­sen mit seiner
Kol­le­gin. Doch Quinn hält ihn auf Abstand. Nach den Erfah­run­gen an ihrer letzten
Arbeits­stel­le hat ein Mann in ihrem Leben kei­nen Platz – erst recht kein Kollege.
Denn wenn her­aus­kommt, dass sie einen Blog gegen Sexis­mus und Dis­kri­mi­nie­rung in
män­ner­do­mi­nier­ten Beru­fen führt, könn­te sie alles verlieren …
Love is real! So emo­tio­nal und mit­rei­ßend schreibt nur New-Adult-Autorin Kim Leopold!

Kim Leo­pold, gebo­ren 1992, lebt mit ihrer Fami­lie im schö­nen Münsterland.
Wenn sie nicht gera­de an ihrem nächs­ten Buch schreibt, gestal­tet sie Buchcover,
liest oder tobt sich auf You­tube und Insta­gram krea­tiv aus.

Ein­tritt frei! Emp­foh­len für Men­schen ab 15 Jahren

Kim Leopold
©Maik Bruns