„Dat is aber auch still hier drin. Da wird man ja ganz trüb­sin­nich.“ Der klei­ne Jun­ge, der das sagt, ist Hans-Peter Ker­ke­ling, neun Jah­re alt, und wohn­haft im Reck­ling­häu­ser Nord­vier­tel. Er macht ger­ne Spä­ße, imi­tiert früh talen­tiert, was die Erwach­se­nen reden und tun. Ins­be­son­de­re sei­ne Fami­lie und die zahl­rei­chen Ver­wand­ten lachen herz­lich über den klei­nen lus­ti­gen Kerl. Aber die Per­son, die er damit errei­chen will und die er ver­zwei­felt zum Lachen brin­gen möch­te, reagiert nicht mehr. Es ist sei­ne Mut­ter, die an schwe­ren Depres­sio­nen lei­det und sich spä­ter das Leben nimmt – ein trau­ma­ti­sches Erleb­nis für den jun­gen Hape Ker­ke­ling, das ihn für sein gan­zes Leben prägt.

„Aus gro­ßer Tra­gik ent­steht gro­ße Komik. Eine Tra­gi­ko­mö­die, die bei­des zusam­men­bringt: Lachen und Wei­nen – und die Humor als pro­ba­tes Mit­tel zeigt, um sich gegen die Zumu­tun­gen des Lebens zu weh­ren. Die die Groß­fa­mi­lie ohne einen fal­schen Ton fei­ert als Fun­da­ment, auf dem man ste­hen kann. Und ein Sprach­kunst­werk, das den Ruhr­pott-Slang in allen Schat­tie­run­gen schil­lern lässt, derb und deut­lich, ehr­lich und herz­lich“, schrieb die ZEIT in ihrer Rezen­si­on zum Kino­start 2018.

Seit­her wur­de der Film mit vie­len Prei­sen aus­ge­zeich­net und von mehr als zwei Mil­lio­nen Men­schen ange­schaut – auch in Reck­ling­hau­sen. Der gebür­ti­ge und als Autor und Schau­spie­ler erfolg­rei­che Reck­ling­häu­ser Hape Ker­ke­ling ver­kör­pert wie kein ande­rer das Mot­to der dies­jäh­ri­gen Lite­ra­tur­ta­ge „Zukunft heißt Her­kunft.“ Und auch wenn der Film nicht mehr an Ori­gi­nal­schau­plät­zen unse­rer Stadt, son­dern an 17 ver­schie­de­nen Orten im Ruhr­ge­biet gedreht wur­de: „So sah dat hier aus!“ Wer den Film also noch nicht gese­hen hat oder noch ein­mal im Kino erle­ben möch­te, ist herz­lich eingeladen.

FSK: ab 6 Jahren

Tickets ab dem 31.08. unter www.cineworld-recklinghausen.de