Veranstaltung im Rahmen der Literaturtage Recklinghausen

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Jugend zwischen Heimat und Heimweh: Beispiele aus jüdischer Literatur und Erlebnisberichten

25. September 2020 - 12:00

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Das Stich­wort „Hei­mat“ ist für das Juden­tum seit Jahr­hun­der­ten ambi­va­lent, da Hei­mat meist nicht von Dau­er war. Viel­fach war man gezwun­gen, die (z.T. alt ange­stamm­te) Hei­mat zu ver­las­sen – aus Not oder häu­fi­ger wegen Ver­fol­gun­gen und Ver­trei­bun­gen. Auch geglück­te Inte­gra­ti­on oder sogar Assi­mi­la­ti­on schütz­ten nicht vor Anti­se­mi­tis­mus. Als eine der Gegen­be­we­gun­gen ent­stand der Zio­nis­mus, der die Chan­ce für eine wirk­li­che Gleich­be­rech­ti­gung nur in einem eige­nen Staat sah. Isra­el oder Paläs­ti­na (wie das Land seit der Ver­trei­bung der Juden durch die Römer hieß) wur­de vom jahr­hun­der­te­lan­gen Ziel der Sehn­sucht („Zion“) zur kon­kre­ten Mög­lich­keit. Hier soll­te ein eige­ner Staat wie­der­ent­ste­hen. Zio­nis­ti­sche Jugend­be­we­gun­gen und Orga­ni­sa­tio­nen ver­such­ten, auch in Deutsch­land Jugend­li­che zu begeis­tern, in Paläs­ti­na am Auf­bau eines eige­nen Staa­tes mit­zu­ar­bei­ten. Dazu soll­ten sie auch aus­ge­bil­det wer­den. Es ent­wi­ckel­te sich eine spe­zi­el­le Lite­ra­tur für Kin­der und Jugend­li­che mit Erleb­nis­be­rich­ten aus der dem­nächst „neu­en“ Hei­mat. Wer (oft allein als jun­ger Mensch) aus­wan­der­te, ließ etwas zurück, was für vie­le auch mit „Heim­weh“ ver­bun­den war.

Ganz anders war die Situa­ti­on ab 1933. Aus­wan­de­run­gen erfolg­ten aus Grün­den der Ver­nunft und nicht immer in Wunsch­län­der. Was anfangs noch fast geord­net erfol­gen konn­te, ent­wi­ckel­te sich immer mehr zur Flucht. Kei­ne Zeit für Abschie­de, kei­ne Mög­lich­keit, alles Lieb­ge­wor­de­ne mit­zu­neh­men. Weni­ge Kin­der konn­ten mit den sog. „Kin­der­trans­por­ten“ geret­tet wer­den und fan­den z.B. in Eng­land eine neue Hei­mat und neue Eltern. Vie­le woll­ten nicht wie­der zurück. Noch schwie­ri­ger gestal­te­te sich die Situa­ti­on für Kin­der und Jugend­li­che, die in Ghet­tos und Lagern ihrer Hei­mat nur noch nach­trau­ern konn­ten. Vie­le ver­such­ten sich mit den posi­ti­ven Erin­ne­run­gen an ein glück­li­ches Fami­li­en­le­ben und eine schö­ne Hei­mat am Leben zu hal­ten. Wem dies bis 1945 gelang, dem stand erneut ein Ein­schnitt bevor: Den meis­ten war der Weg zurück in die Hei­mat ver­sagt oder es gab nie­man­den mehr, zu dem sie hät­ten gehen kön­nen. Und wer nach Deutsch­land zurück­keh­ren konn­te, wur­de kaum mit offe­nen Armen empfangen.

Die aus­ge­wähl­ten Tex­te spie­geln sol­che Situa­tio­nen wider und zei­gen damit, was der Begriff „Hei­mat“ bedeu­ten kann – von Ver­lust bis Hoff­nung. (Vorstands-)Mitglieder der GCJZ lesen und erklären.

25.09., 10.00 Uhr Frei­herr-vom-Stein Gymnasium
Wei­te­re Ter­mi­ne sind verfügbar: 

  • Mitt­woch, 30.09., vor­mit­tags
  • Mon­tag, 5.10., vor­mit­tags und frü­her Nachmittag 
  • Diens­tag, 6.10, vor­mit­tags und frü­her Nachmittag 
  • Mitt­woch, 7.10., vor­mit­tags
  • Donners­tag, 8.10., vor­mit­tags und frü­her Nachmittag 
  • Frei­tag, 9.10., vormittags

Ein­tritt frei!

Details

Datum:
25. September 2020
Zeit:
12:00
Eintritt:
Free
Veranstaltungskategorien:
,

Veranstaltungsort

Freiherr-vom Stein-Gymnasium
Westerholter Weg 113
Recklinghausen, 45657
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