Gerhard Haase-Hindenberg „Ich bin noch nie einem Juden begegnet” – Lebensgeschichten aus Deutschland

„Ich bin noch nie einem Juden begeg­net” – Lebens­ge­schich­ten aus Deutschland

Haase Hindenberg „Ich bin noch nie einem Juden begeg­net“: Die­sen Satz haben die meis­ten Jüdin­nen und Juden schon ein­mal gehört. Aus Anlass des Jubi­lä­ums „1700 Jah­re Juden in Deutsch­land“ erzählt der Schau­spie­ler und Spie­gel-Best­sel­ler­au­tor Ger­hard Haa­se-Hin­den­berg von der Viel­falt jüdi­schen Lebens in Deutsch­land. Von Dag­mar, die sich hin­ter dem Rücken des jüdi­schen Vaters
aus­ge­rech­net für den Poli­zei­dienst bewirbt; von Mari­na, die aus der ehe­ma­li­gen UdSSR nach Deutsch­land gekom­men ist und erst hier mit der reli­giö­sen Ver­gan­gen­heit ihrer Familie
kon­fron­tiert wird; und von David, dem aus New York stam­men­den Jazz­mu­si­ker, der in Ber­lin die „jüdischs­te Stadt“ Deutsch­lands ent­deckt. Dane­ben wer­den Geschich­ten von Men­schen erzählt, die aus frei­en Stü­cken zum Juden­tum kon­ver­tier­ten. All die­se Geschich­ten und Erfah­run­gen aus dem All­tag in Deutsch­land leben­der Jüdin­nen und Juden – samt ihrer Hoff­nun­gen und der
Bedro­hun­gen durch stei­gen­den Anti­se­mi­tis­mus – ver­webt der Autor mit Erklä­run­gen zu Sym­bo­len, Glau­bens­pra­xis und Geschichte.

Ger­hard Haa­se-Hin­den­berg ist aus­ge­bil­de­ter Schau­spie­ler, war u. a. als Unter­welts­ty­pe ‚Stul­len-Paul‘ in Die­ter Wedels Sechs­tei­ler „König von St. Pau­li“ zu sehen und stand als Reichs­feld­mar­schall Göring neben Tom Crui­se im Hol­ly­wood-Film „Ope­ra­ti­on Wal­kü­re“ vor der Kame­ra. Dane­ben arbei­te­te er vie­le Jah­re als Autor für Fern­seh- und Hör­funk­for­ma­te und als Publi­zist (u. a. für die Welt/ Welt am Sonn­tag, Die ZEIT und Tages­zei­tun­gen). Seit eini­gen Jah­ren schreibt er außer­dem für die Jüdi­sche Allgemeine.

Haa­se-Hin­den­berg hat mehr als zehn erzäh­len­de Sach­bü­cher ver­fasst, dar­un­ter „Der Mann, der die Mau­er öff­ne­te“, die lite­ra­ri­sche Vor­la­ge zum preis­ge­krön­ten TV-Film „Born­hol­mer Stra­ße“ und den Sozi­al­re­port „Sex im Kopf“, der meh­re­re Wochen auf der Spie­gel-Best­sel­ler­lis­te stand.

Tickets: www.kultur-kommt-ticket.de, RZ-Ticket­cen­ter,
Tou­rist Infor­ma­ti­on, Mar­ti­nistr. 5 und Buch­hand­lung Attatoll

Ein­tritt 10€ / ermä­ßigt 5,65€

Lukas Brückner – Stübbenberger Stich

Stüb­ben­ber­ger Stich

Lukas Brückner
© San­dra Hechler

Ein Dop­pel­mord in einem Reck­ling­häu­ser Schre­ber­gar­ten hält die drei Ermitt­ler Wes­ter­mann, Judith­sen und Roll­bach auf Trab. Wer hat den bei­den Opfern, die allem Anschein nach respek­ta­ble Men­schen waren, so kurz vor Weih­nach­ten das Licht aus­ge­löscht? Hil­fe bei der Klä­rung des Fal­les kommt dabei von ganz uner­war­te­ter Seite.

Lukas Brück­ner, Jahr­gang 1989, wuchs in Loh­mar auf. Er stu­dier­te in Köln Biblio­theks­we­sen mit Abschluss Bache­lor. Seit Janu­ar 2016 arbei­tet er an der Stadt­bi­blio­thek Reck­ling­hau­sen. Inspi­riert durch das Flair der Gebäu­de und das Wesen der Reck­ling­häu­ser, ent­schloss er sich, Kri­mis zu schrei­ben, die ganz neben­bei Reck­ling­hau­sen greif­bar machen für Leser*innen in und fern­ab der Ruhr­fest­spiel­stadt. 2018 erschien sein ers­ter Band „Letz­te Rast Recklinghausen“.
2020 folg­te „Vest ver­spro­chen“. Seit ein paar Jah­ren lebt er auch in
Recklinghausen.

Ein­tritt frei!

Claudia Kociucki und Marcel Pichler – Gestorben wird immer – oder: Radieschen von oben

Ach­tung! Ände­rung des Ver­an­stal­tungs­or­tes: Die­se Ver­an­stal­tung fin­det nicht – wie ursprüng­lich angekündigt –
in der Alt­stadt­schmie­de, son­dern in der Stadt­bi­blio­thek statt.

Mör­de­ri­sche, span­nen­de, gru­se­li­ge, skur­ri­le, teils amü­san­te, manch­mal auch tra­gi­sche oder roman­ti­sche Geschich­ten und Gedich­te, denen eines gemein­sam ist: Am Ende gibt es min­des­tens eine Leiche …

Claudia Kociucki

Gemein­sam mit ihrem Part­ner aus „Ham­let rot/weiß“, Mar­cel Pich­ler, stand die Reck­ling­häu­ser Autorin Clau­dia Kociucki bereits zwei­mal bei den Ruhr­fest­spie­len auf der Thea­ter­büh­ne. Nun sor­gen die bei­den mit unter­schied­li­chen Gen­res und Text­sor­ten für einen kurz­wei­li­gen lite­ra­ri­schen Abend.

Ihr eigens ent­wi­ckel­tes Pro­gramm­for­mat ist eine Mischung aus sze­ni­scher Lesung, Thea­ter, Kaba­rett und Poet­ry Slam-Texten.

Ein­tritt ist frei!

Mit dir wird es leichter – Literaturgottesdienst über Freundschaft mit dem Buchautor Titus Reinmuth

Lite­ra­tur­got­tes­dienst

Titus Reinmuth
© Titus Reinmuth

Tim und Sarah sind alte Freunde.
Er lebt als Fami­li­en­va­ter mit siche­rem Job auf dem Land.
Sie ist frei­schaf­fen­de Künst­le­rin und Autorin in Hamburg.
Sie tei­len ihren All­tag per Mes­sen­ger Nachrichten.
Doch plötz­lich erhält Tim eine Krebs-Dia­gno­se und nichts ist mehr
wie vorher.

Ein fes­seln­der Dia­log, über ein gan­zes Jahr, der die gro­ße Kraft
der Freund­schaft zeigt.

Lit­DOM mit Live-Musik
und anschlie­ßen­dem Get-together

Mit dir wird es leichter

Ein­tritt frei!

Ulrich Grober – Autorenlesung

Ulrich Gro­ber: »Die Spra­che der Zuver­sicht. Inspi­ra­tio­nen und Impul­se für eine bes­se­re Welt«

„Zuver­sicht ist bei Gro­ber eher ein phi­lo­so­phi­sches Kon­zept, nicht ein Schön­re­den des­sen, was nicht schön­zu­re­den ist.“
(Rein­hard Los­ke, Nachhaltigkeitswissenschaftler)

 Res­sour­ce Zuversicht

Die Sprache der Zuversicht Unse­re Welt scheint aus den Fugen – zahl­rei­che Kri­sen­nach­rich­ten lösen Tag für Tag neu­es Ent­set­zen aus. Etwas Kost­ba­res droht ver­lo­ren zu gehen: der Glau­be an die Zukunft. Ulrich Gro­bers neu­es Buch »Die Spra­che der Zuver­sicht« ist ein lei­den­schaft­li­cher Ein­spruch gegen die End­zeit­stim­mung, die uns lähmt: es schöpft Zuver­sicht aus der Kraft der
Spra­che. In den Tie­fen­schich­ten unse­rer ele­men­ta­ren Wör­ter, iko­ni­schen Bil­der und gro­ßen Ideen erschließt das Buch in die­sen so pre­kä­ren Zei­ten Impul­se für eine leb­ba­re Zukunft.

 In »Die Spra­che der Zuver­sicht. Inspi­ra­tio­nen und Impul­se für eine bes­se­re Welt« (ET 04.10.2022) nimmt Ulrich Gro­ber uns mit auf eine Rei­se durch unse­re Spra­che. Der Autor legt die Tie­fen­schich­ten ele­men­ta­rer Wör­ter frei, inter­pre­tiert iko­ni­sche Bil­der wie das NASA-Foto des
blau­en Pla­ne­ten neu und lotet das Poten­zi­al von geläu­fi­gen Rede­wen­dun­gen und Meta­phern aus, unse­re Vor­stel­lungs­kraft in Gang zu set­zen. So ent­ste­hen über­ra­schen­de Zugän­ge zu
Her­aus­for­de­run­gen unse­rer Zeit: der Fähig­keit, sich von der Welt ver­zau­bern zu las­sen, der Kunst,
mit wenig aus­zu­kom­men, Empa­thie zu bewahren.

Gro­ber wider­legt in sei­nem neu­en Buch die neo­li­be­ra­le Behaup­tung der Alter­na­tiv­lo­sig­keit und ver­folgt die Paro­le der
Kli­ma­be­we­gung, »Eine ande­re Welt ist mög­lich« zurück bis zu ihren Wur­zeln in der deut­schen Roman­tik. In vie­len Varia­tio­nen inter­pre­tiert er das Bau­haus-Mot­to »Weni­ger ist mehr« im Licht der aktu­el­len Ver­zichts­de­bat­te. Und er schlägt vor, das glo­ba­le Leit­bild Nach­hal­tig­keit zu stär­ken: »Nach­hal­tig­keit ist eine Revo­lu­ti­on im Diens­te des Lebens«. Kapi­tel für Kapi­tel webt er so ein Netz der Zuver­sicht. Das Buch stellt einen »Werk­zeug­kas­ten« mit geis­ti­gen Tools zur Ver­fü­gung, die auf dem Weg in eine unge­wis­se Zukunft über­le­bens­wich­tig wer­den könnten.

Ulrich Gro­ber: »Die Spra­che der Zuver­sicht. Inspi­ra­tio­nen und Impul­se für eine bes­se­re Welt«, 256 Sei­ten, Hard­co­ver, ISBN 978–3‑96238–368‑8, Print 24,00 Euro/24,70 Euro (AT), E‑Book 18,99 Euro/19,99 Euro (AT).

Ulrich Grober Ulrich Gro­ber arbei­tet als Publi­zist und Buch­au­tor auf dem The­men­feld Öko­lo­gie & Nach­hal­tig­keit. Sein beson­de­res Anlie­gen ist die Ver­knüp­fung von kul­tu­rel­lem Erbe und Zukunfts­vi­sio­nen. Er schrieb für DIE ZEIT, taz, green­peace maga­zin, Deutsch­land­ra­dio, WDR und vie­le ande­re Medi­en. Sei­ne Vor­trags­tä­tig­keit führ­te ihn quer durch Deutsch­land und in die euro­päi­schen Nachbarländer

Autoren­le­sung und Gespräch in der Sternwarte.

Kar­ten­re­ser­vie­rung unter 02361 – 23134 oder info@sternwarte-recklinghausen.de

Ein­tritt: 10,00€/ ermä­ßigt 8,00€

PROGRAMMÄNDERUNG Literaturtage 2022 – Jan Costin Wagner mit „Am roten Strand” anstelle von Hilmar Klute – Eröffnung der Literaturtage 2022

Die für Sams­tag, den 24.9.2022, um 19.30 Uhr ange­kün­dig­te Lesung von Hil­mar Klu­te in der Mode­ra­ti­on von Ant­je Deist­ler anläss­lich der Eröff­nung der Lite­ra­tur­ta­ge Reck­ling­hau­sen 2022 kann lei­der auf­grund einer Erkran­kung des Autors nicht
statt­fin­den. Anstel­le von Hil­mar Klu­te wird der Autor Jan Cos­tin Wag­ner mit „Am roten Strand“, Band 2 aus der Rei­he der
„Ben-Neven-Kri­mis“, zu Gast sein. Mode­riert wird das Gespräch von Jour­na­list und Autor Ulrich Noller.

Tickets für die Lesung von Hil­mar Klu­te behal­ten ihre Gül­tig­keit für die Lesung von Jan Cos­tin Wagner.

 

„Am roten Strand“

Wagner_Am roten Strand
©Galia­ni Berlin

Gera­de hat das Ermitt­ler­team um Ben Neven und Chris­ti­an Sand­ner ein ent­führ­tes Kind befrei­en und einen der Täter fas­sen kön­nen. Aller­dings läuft eine inter­ne Unter­su­chung an, weil Ben dabei einen der Ent­füh­rer erschos­sen hat – da wird klar, dass der Fall eine noch weit grö­ße­re Dimen­si­on hat. Die Poli­zis­ten fin­den Hin­wei­se, dass es ein gan­zes Netz­werk von Tätern gibt, die sich
gegen­sei­tig im Inter­net aus­tau­schen – kurz danach wird einer von ihnen ermordet.
Auch der Ver­däch­ti­ge in Unter­su­chungs­haft stirbt auf rät­sel­haf­te Art und Weise.
Irgend­wann wird klar: nicht nur die Poli­zei, auch frü­he­re Opfer sind wohl auf das Netz­werk gesto­ßen – und neh­men jetzt Rache.

Die Ermitt­ler fin­den sich in der para­do­xen Situa­ti­on wie­der, dass sie einer­seits gegen Ver­bre­cher ermit­teln, deren Taten in ihnen eine tie­fe Ver­stö­rung aus­lö­sen – und dass sie die­se Täter gleich­zei­tig vor einer unbe­kann­ten Bedro­hung schüt­zen müssen.

Und aus­ge­rech­net der Poli­zist, in dem vie­le sei­ner Kol­le­gen einen Hel­den sehen, bewahrt ein Geheim­nis, vor dem er sich selbst entsetzt …

 

Jan-Costin Wagner
©Susan­ne Schleyer

Jan Cos­tin Wag­ner, Jahr­gang 1972, lebt als Schrift­stel­ler und Musi­ker bei Frank­furt am Main. Sei­ne Roma­ne wur­den von der Pres­se gefei­ert, viel­fach ausgezeichnet
(u. a. Deut­scher Kri­mi­preis, Nomi­nie­rung zum Los Ange­les Times Book Prize),
in 14 Spra­chen über­setzt und mehr­fach ver­filmt. Die Ver­fil­mung von „Tage des letz­ten Schnees“ war ein Ereig­nis und erreich­te 6,5 Mil­lio­nen Zuschau­er, die Dreh­ar­bei­ten zu
„Das Licht in einem dunk­len Haus“ lau­fen gerade.

Bei Rück­fra­gen kön­nen sich Kun­din­nen und Kun­den an das Insti­tut für Kul­tur­ar­beit wen­den: kulturkommt@recklinghausen.de, Tel.: 02361/50–1881.

Ticket­ver­kauf: www.kultur-kommt-ticket.de, RZ-Ticket­cen­ter 02361 – 18052700,
Tou­rist Infor­ma­ti­on, Mar­ti­nistr. 5 und Buch­hand­lung Attatroll

Ein­tritt: 15,00€ / ermä­ßigt 7,85€

David Safier – Miss Merkel – Mord auf dem Friedhof

David Safier
© Den­nis Dirksen

Was macht Ange­la Mer­kel, wenn sie in Ren­te geht? Sie löst Kriminalfälle.

Der Gärt­ner ist nicht immer der Mör­der, manch­mal ist er auch die Lei­che. Das wird Rent­ne­rin Ange­la spä­tes­tens klar, als ihr Mops die Lei­che des Gärt­ners auf dem
Klein-Freu­den­städ­ter Fried­hof in der beschau­li­chen Ucker­mark ent­deckt. Kopf­über steckt der Tote in der Erde, nur die Bei­ne ragen her­aus. Die Mord­ver­däch­ti­gen sind alle­samt in zwei ver­fein­de­ten Bestat­ter-Fami­li­en zu fin­den. Da gibt es einen dubio­sen Geschäfts­füh­rer, eine sprö­de Buch­hal­te­rin, eine sen­si­ble Trau­er­red­ne­rin, einen Sata­nis­ten sowie einen kul­ti­vier­ten Stein­metz. Mit letz­te­rem teilt Ange­la nicht nur ihre Lie­be zu Shake­speare, der älte­re Herr sieht auch noch aus wie ein ehe­ma­li­ger fran­zö­si­scher Film­star. Wird Ange­la dem rau­en Charme die­ses Man­nes verfallen?
Und was sagt ihr Gat­te Achim dazu? Miss Merkel Der zwei­te Fall der Meis­ter­de­tek­ti­vin Miss Mer­kel stellt die
Ex-Bun­des­kanz­le­rin auch pri­vat vor knif­fe­li­ge Probleme.

David Safier liest nicht nur und erzählt Anek­do­ten aus sei­nem Autoren­le­ben, bei die­ser Lese-Tour hat er auch den Illus­tra­tor des Romans Oli­ver Kurth dabei. Gemein­sam mit dem Publi­kum wird Safier zwi­schen den Lese­ab­schnit­ten eine komi­sche, phan­ta­sie­vol­le Geschich­te impro­vi­sie­ren, die Oli­ver live an der Staf­fe­lei zeich­net. Die krea­tivs­ten Zuschau­er wer­den damit belohnt, dass sie die Zeich­nun­gen, die an dem Abend ent­ste­hen, mit nach Hau­se neh­men können!

Tickets: www.kultur-kommt-ticket.de, RZ-Ticket­cen­ter 02361 – 18052700,
Tou­rist Infor­ma­ti­on, Mar­ti­nistr. 5  und Buch­hand­lung Attatroll

Ein­tritt: 25,00€ / 13,45€

Über_Leben – Texte junger Autor*innen

Was bewegt jun­ge Men­schen, Schü­le­rin­nen und Schü­ler, wenn sie das dies­jäh­ri­ge Mot­to der Lite­ra­tur­ta­ge aufnehmen?

Wir haben Schu­len gebe­ten, die Idee an Schü­le­rin­nen und Schü­ler wei­ter­zu­ge­ben, eige­ne Tex­te – Pro­sa oder Poetry –
zum Stich­wort „Über_Leben“ zu ver­fas­sen. Ob sich Klas­sen dar­an betei­li­gen oder ein­zel­ne Schü­ler und Schülerinnen,
ob der aktu­el­le Bezug zum Ukrai­ne-Krieg the­ma­ti­siert oder etwas aus der Geschich­te (z.B. Über­le­ben in der NS-Zeit)
genom­men wird oder etwas ganz ande­res, ob die Tex­te einen per­sön­li­chen Hin­ter­grund haben oder fik­tiv sind – das alles bleibt den
jun­gen Autor*innen selbst überlassen.

Über_Leben Ers­te Tex­te wur­den schon vor den Som­mer­fe­ri­en eingereicht, 
wei­te­re kön­nen noch bis Mit­te Sep­tem­ber folgen:
gerda.koch-gcjz@t‑online.de

Am 29. Sep­tem­ber prä­sen­tie­ren wir eine Text­aus­wahl, die von den
jun­gen Autorin­nen und Autoren vor­ge­tra­gen werden.
Geplant ist, die Tex­te in einer Bro­schü­re zu veröffentlichen.

Ein­tritt frei!

Fabian Bernhardt – Rache. Über einen blinden Fleck der Moderne

Die Moder­ne nimmt für sich in Anspruch, die Rache glück­lich über­wun­den und durch die Herr­schaft des Rechts ersetzt zu haben. Seit der Auf­klä­rung gilt die Rache nicht nur als Gegen­spie­le­rin des Rechts, son­dern als das dunk­le Ande­re der
Moder­ne überhaupt.

Fabian Bernhardt
©Ken Yama­mo­to

In sei­ner groß ange­leg­ten kul­tur­ge­schicht­li­chen Unter­su­chung, erschie­nen 2021 im Ver­lag „Matthes und Seitz“, liest Fabi­an Bern­hardt die­se bis­lang kaum hin­ter­frag­te Fort­schritts­er­zäh­lung gegen den Strich.
Bat­man tritt neben Achil­les, der Pot­latsch neben 9/11, Mar­cel Mauss trifft auf Imma­nu­el Kant – in einer Ver­bin­dung aus phi­lo­so­phi­scher Refle­xi­on, kul­tur­anthro­po­lo­gi­schem Zugriff und mit fei­nem Gespür für das mas­sen­kul­tu­rel­le Ima­gi­nä­re zeigt er, dass mit der Dele­gi­ti­mie­rung der Rache zugleich eine theo­re­ti­sche Ver­dun­ke­lung ein­her­ging. Regel­mä­ßig ver­kannt wird nicht nur die Bedeu­tung, die der Rache in soge­nann­ten „pri­mi­ti­ven“ Gesell­schaf­ten zukommt, son­dern auch die Rol­le, die der Wunsch nach Ver­gel­tung in moder­nen Gesell­schaf­ten inko­gni­to nach wie vor spielt. In der Rache scheint nicht nur die dunk­le Sei­te der Gerech­tig­keit auf, in ihr mel­den sich auch die­je­ni­gen ver­dräng­ten Ener­gien und Affek­te zurück, für die es in der moder­nen Gegen­wart kei­nen legi­ti­men Platz mehr zu geben scheint.

Fabian Bernhardt Rache

Fabi­an Bern­hardt hat Phi­lo­so­phie, Eth­no­lo­gie und All­ge­mei­ne und Ver­glei­chen­de Lite­ra­tur­wis­sen­schaft studiert.
2018 wur­de er am Phi­lo­so­phi­schen Insti­tut der Frei­en Uni­ver­si­tät Ber­lin pro­mo­viert, wo er zur­zeit als Wissenschaftlicher
Mit­ar­bei­ter am Son­der­for­schungs­be­reich „Affec­ti­ve Socie­ties“ forscht.

Der Abend wird mode­riert von Dr. Sebas­ti­an Schirr­meis­ter, Uni­ver­si­tät Ham­burg, Clus­ter of Excel­lence „Under­stan­ding Writ­ten Artefacts”.

Tickets nur an der Abend­kas­se, Reser­vie­run­gen mög­lich unter 02361/ 50 ‑1935

Ein­tritt: 5,-€/ ermä­ßigt 2,50€

Lothar Frenz – Wer wird überleben? – Die Zukunft von Natur und Mensch

Wir ste­hen vor einem his­to­ri­schen Wen­de­punkt in unse­rem Ver­hält­nis zur Natur: Mit der Coro­na­pan­de­mie sind zum ers­ten Mal die Aus­wir­kun­gen der Arten- und Bio­di­ver­si­täts­kri­se für uns als Spe­zi­es Mensch grö­ßer als die glo­ba­len Fol­gen des
Kli­ma­wan­dels. Wie soll unse­re Erde aus­se­hen? Wel­chen Pla­ne­ten wol­len wir unse­ren Kin­dern hin­ter­las­sen? Öko­lo­gie kennt kei­ne Moral, sagt Frenz. Wir brau­chen ein neu­es Selbst­bild für unse­re Zukunft.

Wie leben wir mit Para­si­ten? Wer kennt den „klei­nen Dra­chen“, den Gui­nea­wurm, Meis­ter im Ver­steck­spiel in den inne­ren Orga­nen des Men­schen, den wir schließ­lich aus­ge­rot­tet haben. Und da stellt sich auch die Fra­ge: Wel­che Tie­re sollen
über­le­ben? Nur die Gro­ßen, die „big five“?

Micha­el Suc­cow, Bio­lo­ge und Grün­der der Suc­cow-Stif­tung, aus­ge­zeich­net mit dem Right Liveli­hood Award, dem ‚alter­na­ti­ven Nobel­preis‘: „Lothar Frenz reflek­tiert in sei­nem neu­en Buch Grund­fra­gen unse­rer Zeit. Ein ‚Wei­ter so‘ wird es nicht mehr geben. Zwar geht das Pro­jekt Natur wei­ter, aber die Zukunft des Pro­jekts Mensch ist zuneh­mend offen. Frenz zeigt: Wir
müs­sen drin­gend han­deln, den Umgang mit unse­rer Lebens­grund­la­ge Natur neu aus­rich­ten – jetzt und sofort! In einer Zeit grund­sätz­li­cher Neu­ori­en­tie­rung ist das Buch ins­be­son­de­re für jun­ge Leser eine wich­ti­ge Anregung.“

Lothar Frenz

Lothar Frenz, geb. 1964, ist als Bio­lo­ge und Jour­na­list für GEO und Natur­do­ku­men­ta­tio­nen häu­fig auf den Spu­ren der Arten­viel­falt. So führ­ten ihn Expe­di­tio­nen nach Ama­zo­ni­en und
Neu­gui­nea, Ugan­da und in die Mongolei.

Er ver­öf­fent­lich­te u.a. „Rie­sen­kra­ken und Tiger­wöl­fe“, zusam­men mit Loki Schmidt
„Das Natur­buch für Neu­gie­ri­ge“ und „Lone­so­me Geor­ge oder das Ver­schwin­den der Arten“,
das von der Deut­schen Umwelt­stif­tung als „Umwelt­buch des Jah­res“ aus­ge­zeich­net wurde.
Seit 2019 ist Lothar Frenz Bot­schaf­ter der Loki Schmidt-Stiftung.

 

 

Ticket­ver­kauf: www.kultur-kommt-ticket.de , RZ-Ticket­cen­ter 02361 – 18052700,
Tou­rist Infor­ma­ti­on, Mar­ti­nistr. 5  und Buch­hand­lung Attatroll

Ein­tritt: 10,00€/ ermä­ßigt 5,65€