Hendrik Otremba: Wüstungen, Nebel

Lite­ra­tur-Ves­ti­val in der Altstadtschmiede

Hendrik Otremba: Wüstungen, Nebel: Gedichte

Hendrik Otremba © Max Zerrahn
© Max Zerrahn

Seit 2010 ist der in Reck­ling­hau­sen gebo­re­ne Wüstungen, Nebel Hen­drik Otrem­ba Tex­ter und Sän­ger der Band „Mes­ser“, der über vier Stu­dio­al­ben hin­weg eine star­ke lyri­sche Qua­li­tät beschei­nigt wur­de. Musik und Lyrics zeu­gen von einer Eigen­stän­dig­keit, die vie­le nach­fol­gen­de Kunst­schaf­fen­de geprägt und inspi­riert hat. „Mes­ser“ sind Kult. Zwi­schen Otrem­bas Büchern, sei­ner Musik und sei­nem künst­le­ri­schen Werk las­sen sich dabei Leit­mo­ti­ve, Lini­en und alte Bekann­te fin­den, die viel­leicht in einem Song­text begin­nen mögen, dann aber in der Pro­sa ihre Fort­set­zung erfah­ren – oder die in Roma­nen ent­stan­den sind, um sich schließ­lich im Gedicht zu transformieren.

54 2024 10 06 Otremba Cover Benito

Inhalt „Beni­to”:

1995 fährt der elf­jäh­ri­ge Che­ru­bim mit sei­ner Pfad­fin­der­grup­pe auf eine drei­wö­chi­ge Kanu­fahrt einen west­deut­schen Fluss ent­lang. Je wei­ter der Fluss sie trägt, des­to ver­bun­de­ner fühlt sich Che­ru­bim den ande­ren, des­to mehr ver­gisst er sein Zuhau­se. Dort war­ten ohne­hin nur sei­ne frisch getrenn­ten Eltern auf ihn, die Mut­ter über­for­dert, der Vater depres­siv. Für den blin­den Beni­to, mit dem er sich eines der Boo­te teilt, ent­wi­ckelt er ein zuneh­mend obses­si­ves Interesse.

Dann wird bei einem Unfall ihr Anfüh­rer getö­tet, wor­auf­hin die Jun­gen die Fluss­fahrt ohne ihn fort­set­zen. Immer tie­fer gera­ten sie nun in eine ver­stö­ren­de Welt. Beni­to erfährt dabei eine radi­ka­le Wand­lung: Aus dem stil­len Jun­gen wird ein fata­lis­ti­scher Pro­phet, ein blin­der, apo­ka­lyp­ti­scher Seher.

Drei Jahr­zehn­te spä­ter ist aus Che­ru­bim ein bekann­ter Schrift­stel­ler gewor­den, der einer rät­sel­haf­ten Ein­la­dung fol­gend nach Bonn kommt. Am Tag des Emp­fangs im bekann­ten Hotel Para­dies stürmt ein mas­kier­ter Mann den Saal Eden, schließt die 300 Gäs­te dar­in ein und schießt minu­ten­lang wild um sich. Wie durch ein Wun­der kommt nie­mand zu Scha­den. Che­ru­bim begreift schnell, dass das Atten­tat nur mit viel Pomp insze­niert ist. Und hat nicht Beni­to sein lin­kes Bein genau­so nach­ge­zo­gen wie der Attentäter?

In der Fol­ge begibt er sich auf eine Spu­ren­su­che durch das Ruhr­ge­biet, reflek­tiert die Mythen der alten BRD und muss immer mehr fest­stel­len, dass das öffent­lich­keits­wirk­sa­me Rät­sel, dem er in Bonn bei­wohn­te, eng ver­wo­ben ist mit den Ereig­nis­sen sei­ner Kind­heit. So wird die Suche nach der Wahr­heit auch eine Suche nach sei­ner eige­nen Vergangenheit.

Ein­tritt frei!

Anmel­dung erwünscht unter: andrea.wallau@recklinghausen.de

Rainer Moritz: Vielleicht die letzte Liebe

Lit­DOM – Lite­ra­tur­got­tes­dienst auf dem Quell­berg

Rainer Moritz: Vielleicht die letzte Liebe

Rainer Moritz (C) Gunter Glücklich
© Gun­ter Glücklich

Cover Vielleicht die letzte LiebeNichts bewegt uns so sehr wie die Lie­be. Die­se Erfah­rung macht auch Ber­nard Vau­t­rot in dem Roman „Viel­leicht die letz­te Lie­be“. Der Wit­wer hat genug von den Kri­sen der Welt, von Kli­ma­wan­del und Krieg. Er will sich zurück­zie­hen, doch dann begeg­net er auf dem Fried­hof einer jun­gen Foto­gra­fin und alles ändert sich. Die Geschich­te erzählt vom Leben in
sei­nen bun­tes­ten Farben.

 

Schla­ger rund um die Lie­be bil­den den musi­ka­li­schen Rahmen.

Ein­tritt frei! Logo Kapitel 2 43 2024 10 05 Litdom.Logo

René Aguigah: James Baldwin – Der Zeuge

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RENÉ AGUIGAHS BRILLANTES PORTRÄT VON JAMES BALDWIN

James Baldwin - Der Zeuge James Bald­win (1924–1987) gehört zu den wich­tigs­ten Schrift­stel­lern des 20. Jahr­hun­derts. Schon zu Leb­zei­ten mach­ten ihn sei­ne Bücher
„Gio­van­nis Room” und „The Fire Next Time” berühmt und brach­ten ihn auf die Cover­sei­te des „Time Maga­zi­ne”. Aber Bald­win war schwarz und schwul, die Gesell­schaft, in der er leb­te, ras­sis­tisch und schwu­len­feind­lich. Aus die­ser Span­nung ist ein ein­zig­ar­ti­ges Werk ent­stan­den, das die Tore weit auf­ge­sto­ßen hat, durch die Gene­ra­tio­nen von Akti­vis­ten nach ihm gegan­gen sind. Am 2. August 2024 wäre der gro­ße Autor, den man­che einen Pro­phe­ten nann­ten, 100 Jah­re alt geworden.

In sei­nem ele­gant geschrie­be­nen Por­trät skiz­ziert Bald­win-Ken­ner René Agu­i­gah das Leben Bald­wins von der Her­kunft in ärm­li­chen Ver­hält­nis­sen in Har­lem bis zur Flucht vor dem all­täg­li­chen Ras­sis­mus nach Paris, sei­nen rasan­ten Auf­stieg zu einem gefrag­ten Red­ner und sei­ne Bezie­hun­gen mit Mar­tin Luther King und Mal­colm X. Vor allem aber begibt sich Agu­i­gahs essay­is­ti­sches Buch auf die Suche nach dem, was Bald­win uns heu­te noch mit­zu­tei­len hat. Es fragt nach dem Ver­hält­nis zwi­schen sei­nem Künst­ler­tum und Akti­vis­mus, der Span­nung zwi­schen Lite­ra­tur und Poli­tik, sei­nem Ein­tre­ten für Min­der­hei­ten und sei­nen uni­ver­sa­lis­ti­schen Über­zeu­gun­gen. Bald­win, der Hass so gut kann­te, hielt in sei­nen Roma­nen und Essays an der Lie­be als Hoff­nung fest.
Agu­i­gah por­trä­tiert ihn als Zeu­gen – einer Zeit der Gewalt und des Unrechts, die bis heu­te fortexistieren.

„Du hast mir eine Spra­che gege­ben, in der ich woh­nen kann.” Toni Mor­ri­son, Lite­ra­tur­no­bel­preis­trä­ge­rin, über James Baldwin

  • Ein sprach­mäch­ti­ger Zeu­ge von Gewalt und Unrecht
  • Die Hoff­nung auf Lie­be in Zei­ten des Hasses
  • 100. Geburts­tag von James Bald­win am 2. August 2024

René Agu­i­gah ist Kul­tur­jour­na­list und lei­tet das Res­sort Lite­ra­tur, Phi­lo­so­phie, Reli­gi­on bei Deutsch­land­funk Kultur.

Ein­tritt frei! 

Anmel­dung wird erbe­ten an info(at)kunst-re.de

Schätze und Schund aus 20 Jahren – Denis Scheck präsentiert seine Bestseller-Bibel

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Denis Scheck präsentiert seine Bestseller-Bibel

Schät­ze und Schund aus 20 Jahren

Deutsch­lands bekann­tes­ter Lite­ra­tur­kri­ti­ker Denis Schecks Bestseller Bibel Scheck hält in sei­nem neu­en Buch furcht­los Straf­ge­richt über die SPIE­GEL-Best­sel­ler­lis­ten der letz­ten 20 Jah­re: Wel­che Bücher sind ärger­li­che Zeit­fres­ser, wel­che beglü­cken­de Lebens­be­glei­ter? Schecks Best­sel­ler­bi­bel lehrt, wie man Spreu von Wei­zen, Säue von Per­len unter­schei­det – und stif­tet die Zehn Gebo­te des Lesens. Von der Fra­ge, wie man sich in ein Buch ver­liebt, bis hin zur Bedeu­tung von Lite­ra­tur in Zei­ten der Ein­sam­keit – Denis Scheck nimmt uns mit auf eine lite­ra­ri­sche Zeit­rei­se durch die Höhen und Tie­fen der deut­schen Leselandschaft.

Ein­tritt: 15 €

Tickets unter:
www.kultur-kommt-ticket.de
Tou­rist Infor­ma­ti­on, Mar­ti­nistr. 5, 45657 Recklinghausen
Buch­la­den Attat­roll, Her­ner Str. 16, 45657 Recklinghausen
Ser­vice­cen­ter der Reck­ling­häu­ser Zei­tung, Gro­ße Geld­stra­ße 8, 45657 Recklinghausen

 

Jörg Hartmann: Der Lärm des Lebens – Ausverkauft –

Jörg Hartmann (C) Silvia Medina

DIE VERANSTALTUNG IST AUSVERKAUFT!

Eröff­nungs­ver­an­stal­tung der Lite­ra­tur­ta­ge Reck­ling­hau­sen 2024
Begrü­ßung: Bür­ger­meis­ter Chris­toph Tesche

Jörg Hartmann: Der Lärm des Lebens

Jörg Hart­mann erzählt auf hin­rei­ßen­de Wei­se sei­ne Geschich­te und die sei­ner Eltern und Groß­el­tern. Es ist eine Lie­bes­er­klä­rung an die Kraft der Fami­lie – und an den Ruhr­pott. Ob es um die Situa­ti­on sei­ner gehör­lo­sen Groß­el­tern im Natio­nal­so­zia­lis­mus geht, die Lebens­klug­heit sei­ner Mut­ter, die für kur­ze Zeit eine Pom­mes­bu­de betrieb, die Demenz­er­kran­kung sei­nes Vaters, der Dre­her und lei­den­schaft­li­cher Hand­bal­ler war, die vie­len skur­ri­len Erleb­nis­se in der Groß­fa­mi­lie oder um Schlüsselbegegnungen, die er als Schau­spie­ler hat­te – immer hält Hart­mann die Balan­ce zwi­schen Tra­gik und Komik.

Er hat dabei einen kraft­vol­len Erzähl­ton – per­sön­lich, berührend, humor­voll. Und fragt: War­um keh­ren wir immer wie­der zu unse­ren Wur­zeln zurück?

Jörg Hart­mann gehört zu den bedeu­tends­ten deut­schen Cha­rak­ter­dar­stel­lern. 1969 gebo­ren, wuchs er in Her­de­cke, im Ruhr­pott, auf. Nach sei­ner Schau­spiel­aus­bil­dung und ver­schie­de­nen Thea­ter­en­ga­ge­ments wur­de er 1999 Ensem­ble­mit­glied der Ber­li­ner Schau­büh­ne. Fern­seh­pro­duk­tio­nen wie Cover Der Lärm des Lebens„Weis­sen­see“ oder der Dort­mund-Tat­ort, in dem er Kom­mis­sar Faber spielt, mach­ten ihn einem brei­ten Publi­kum bekannt; im Kino war er etwa in „Wil­de Maus“ oder zuletzt in „Son­ne und Beton“ zu sehen. Jörg Hart­mann wur­de viel­fach aus­ge­zeich­net, u.a. mit dem Deut­schen Fern­seh­preis, der Gol­de­nen Kame­ra und dem Grim­me-Preis. Für den Tat­ort „Du bleibst hier“ schrieb er das Dreh­buch. Er hat drei Kin­der und lebt mit sei­ner Fami­lie in Potsdam.

Ein­tritt: 25 €

Tickets unter:
www.kultur-kommt-ticket.de

Tou­rist Infor­ma­ti­on, Mar­ti­nistr. 5, 45657 Recklinghausen
Buch­la­den Attat­roll, Her­ner Str. 16, 45657 Recklinghausen
Ser­vice­cen­ter der Reck­ling­häu­ser Zei­tung, Gro­ße Geld­stra­ße 8, 45657 Recklinghausen

Foto: © Sil­via Medina

Blues trifft Literaturtage – Bernd Leistikow und Jonas Kiel lesen Texte von Ulle Bowski

Greyhound George und Andy Grünert © Helga Schöning

Blues in der Bude

Bernd Leis­ti­kow und Jonas Kiel lesen Aus­zü­ge aus den Wer­ken von Ulle Bow­ski mit musi­ka­li­scher Beglei­tung von den Blues­mu­si­kern „Grey­hound Geor­ge” und Andy Günert

45 2024 10 05 Bernd Leistikow © privat
Leis­ti­kow © privat

Der Gele­gen­heits­au­tor Ulle Bow­ski schrieb Roma­ne, Rei­se­re­por­ta­gen, Lyrik, Kri­mis, Koch­bü­cher, Kurz­ge­schich­ten, Gedich­te, Mär­chen, Sagen, Novel­len, Spar‑, Tanz- und Gesangsbücher.
Ein­fach ALLES! Lei­der nie zu Ende. Weil Bow­ski an einer chro­ni­schen Schreib­blo­cka­de litt. Jedes Buch ist zum Grei­fen nahe.
Buch­co­ver, Titel und Sto­ry. Auch mal das eine oder ande­re Kapitel.
Bücher die nie geschrie­ben wur­den. Eine Lesung, wie aus Tau­send und einem Buch.

Ein­tritt frei!

1000 Mar­ken­bu­de e. V.
in Koope­ra­ti­on mit dem Insti­tut für Kul­tur­ar­beit (Kul­tur­quar­tiers­ma­nage­ment)

Mit freund­li­cher Unterstützung:

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Sabine und Michael van Ahlen: Wenn Frauen sich verheben und Männer zu viele Schuhe kaufen

Sabine und Micheal van Ahlen (C) privat

Sabine und Michael van Ahlen

Wuss­ten es nicht schon Adam und Eva? Frau­en und Män­ner pas­sen ein­fach nicht zusammen!

Das Gegen­teil scheint aller­dings genau­so rich­tig, zumin­dest, wenn frau/man(n) zwi­schen den Zei­len der „ein­schlä­gi­gen“ Lite­ra­tur zu lesen ver­mag. Ver­ein­facht gesagt: Frau­en und Män­ner pas­sen eben doch zusam­men! Zum Beweis für die­se gewag­te The­se lesen Sabi­ne und Micha­el van Ahlen „schrä­ge“ Tex­te aus der Schatz­tru­he der lite­ra­ri­schen „Fall­bei­spie­le“, die zu die­sem ewig jungen/alten The­ma erschöp­fend Aus­kunft geben und auf ver­blüf­fen­de Wei­se zei­gen, wie das Zusam­men­le­ben von Frau und Mann funk­tio­nie­ren könn­te. Oder auch nicht. Und end­lich wird klar: So man­ches Kli­schee über Frau­en und Män­ner könn­te unter Umstän­den durch­aus der Wahr­heit entsprechen!

Die Prot­ago­nis­ten die­ser kennt­nis­rei­chen Ver­an­stal­tung möch­ten an die­ser Stel­le aus­drück­lich beto­nen, dass die Lesung auch für Män­ner geeig­net ist und dass sie selbst­ver­ständ­lich völ­lig gleich­be­rech­tigt „abge­han­delt“ wer­den. Das gilt natür­lich auch für Frauen.

Ein­tritt: 15 €

Tickets über:
Buch­hand­lung Kapi­tel Zwei 02361 181249
info@buchhandlung-kapitelzwei.de oder www.buchhandlung-kapitelzwei.de/veranstaltungen

oder an der Abendkasse

Benjamin Cors: Krähentage

Benjamin Cors (C) Bogenberger Autorenfotos

Benjamin Cors: Krähentage

Zwei ehr­gei­zi­ge Ermitt­ler, ein hoch­in­tel­li­gen­ter Seri­en­kil­ler – ein uner­bitt­li­cher Wett­kampf gegen die Zeit.

Bereits am ers­ten Arbeits­tag steht das Ermitt­ler­duo Jakob Krogh und Mila Weiss vor einem Rät­sel. Am Ran­de einer Ermitt­lung sto­ßen sie auf die Lei­che einer älte­ren Frau, die nach­weis­lich nach ihrem Tod noch lebend gese­hen wur­de. Wie ist das möglich?

Kurz dar­auf wird ein jun­ger Stu­dent in sei­ner Woh­nung gefun­den, auch er war nach sei­nem Tod offen­bar noch an der Uni. Aber damit nicht genug: An bei­den Tat­or­ten wer­den Krä­hen gefun­den, aus­ge­hun­gert und ver­se­hen mit einer unheil­vol­len Bot­schaft. Jakob und Mila jagen mit dem Team der neu­en Grup­pe 4 einen Geist, der jeder sein könn­te: der Nach­bar, der Kol­le­ge, der eige­ne Freund … und jeman­den, der noch lan­ge nicht bereit ist, die Zeit der Krä­hen zu beenden.

Benjamin Cors: Krähentage Ben­ja­min Cors begibt sich auf neu­es Ter­rain:  Här­ter, blutiger,
span­nen­der – ein atem­be­rau­ben­der Thril­ler des Bestseller-Autors.

Ein­tritt: 10 €

Kar­ten kön­nen direkt an der Servicetheke,
unter stadtbibliothek@recklinghausen.de
oder über
02361/50–1919 reser­viert und gekauft werden.

Foto: Bogen­ber­ger Autorenfotos

Volker Weidermann: Mann vom Meer

Volker Weidermann (C) Vera Tammen

Volker Weidermann: Mann vom Meer

Volker Weidermann: Mann vom Meer Das Meer war für Tho­mas Mann sein Leben lang der Ort der Sehn­sucht und des ver­hei­ßungs­vol­len Sogs in die Tie­fe. Deut­sche Roman­tik und Todes­sehn­sucht – und Ort der Befrei­ung von den Kon­ven­tio­nen, den poli­ti­schen, lite­ra­ri­schen, ero­ti­schen Zwän­gen des bür­ger­li­chen Lebens. Ort der Frei­heit und des wah­ren Ich.

Viel­leicht fängt alles dort an, wo sei­ne Mut­ter das Glück der Kind­heit erlebt: im bra­si­lia­ni­schen Urwald, in einem gro­ßen, hel­len Haus am Meer. Mit sie­ben kommt sie nach Tra­ve­mün­de, in die deut­sche dunk­le Käl­te, mit einer Sehn­sucht, die bleibt. Ihr Sohn Tho­mas wächst an der Ost­see auf, in Lübeck, aber sobald er kann, geht er in den Süden, reist nach Ita­li­en, ans Mit­tel­meer, ver­liebt sich in jun­ge Män­ner, folgt aber den Kon­ven­tio­nen der Zeit und hei­ra­tet Katia.

Jah­re spä­ter: Der Gang ins Exil. In Kali­for­ni­en, am Pazi­fik, wird er noch ein­mal ein ande­rer: Er kämpft gegen Hit­ler, für die Demo­kra­tie, für die Frei­heit und nimmt die ame­ri­ka­ni­sche Staats­bür­ger­schaft an. Nach sei­nem Tod lebt sei­ne Lieb­lings­toch­ter Eli­sa­beth sein Ver­mächt­nis als welt­weit gefei­er­te Mee­res­for­sche­rin in ihrer uto­pi­schen ozea­ni­schen Poli­tik fort.

Vol­ker Wei­der­mann schreibt mit Leich­tig­keit und Humor, mit Wär­me und gro­ßer Klar­heit über den Nobel­preis­trä­ger, über sei­ne Sehn­sucht und sei­ne Lie­ben. Sein Buch ist die Geschich­te eines deut­schen Jahr­hun­derts, es ist die Bio­gra­fie eines gro­ßen Schrift­stel­lers und seiner
Fami­lie, vor allem aber ist es ein Roman über das Dunk­le, Glän­zen­de, Bedrohliche,
Ver­lo­cken­de, Befrei­en­de – über Tho­mas Mann und das Meer.

Ein­tritt: 20 €

Tickets unter:
www.kultur-kommt-ticket.de
Tou­rist Infor­ma­ti­on, Mar­ti­nistr. 5, 45657 Recklinghausen
Buch­la­den Attat­roll, Her­ner Str. 16, 45657 Recklinghausen, 
Ser­vice­cen­ter der Reck­ling­häu­ser Zei­tung, Gro­ße Geld­stra­ße 8, 45657 Recklinghausen

Bild: © Vera Tammen

Gerhard Haase-Hindenberg „Ich bin noch nie einem Juden begegnet” – Lebensgeschichten aus Deutschland

„Ich bin noch nie einem Juden begeg­net” – Lebens­ge­schich­ten aus Deutschland

Haase Hindenberg „Ich bin noch nie einem Juden begeg­net“: Die­sen Satz haben die meis­ten Jüdin­nen und Juden schon ein­mal gehört. Aus Anlass des Jubi­lä­ums „1700 Jah­re Juden in Deutsch­land“ erzählt der Schau­spie­ler und Spie­gel-Best­sel­ler­au­tor Ger­hard Haa­se-Hin­den­berg von der Viel­falt jüdi­schen Lebens in Deutsch­land. Von Dag­mar, die sich hin­ter dem Rücken des jüdi­schen Vaters
aus­ge­rech­net für den Poli­zei­dienst bewirbt; von Mari­na, die aus der ehe­ma­li­gen UdSSR nach Deutsch­land gekom­men ist und erst hier mit der reli­giö­sen Ver­gan­gen­heit ihrer Familie
kon­fron­tiert wird; und von David, dem aus New York stam­men­den Jazz­mu­si­ker, der in Ber­lin die „jüdischs­te Stadt“ Deutsch­lands ent­deckt. Dane­ben wer­den Geschich­ten von Men­schen erzählt, die aus frei­en Stü­cken zum Juden­tum kon­ver­tier­ten. All die­se Geschich­ten und Erfah­run­gen aus dem All­tag in Deutsch­land leben­der Jüdin­nen und Juden – samt ihrer Hoff­nun­gen und der
Bedro­hun­gen durch stei­gen­den Anti­se­mi­tis­mus – ver­webt der Autor mit Erklä­run­gen zu Sym­bo­len, Glau­bens­pra­xis und Geschichte.

Ger­hard Haa­se-Hin­den­berg ist aus­ge­bil­de­ter Schau­spie­ler, war u. a. als Unter­welts­ty­pe ‚Stul­len-Paul‘ in Die­ter Wedels Sechs­tei­ler „König von St. Pau­li“ zu sehen und stand als Reichs­feld­mar­schall Göring neben Tom Crui­se im Hol­ly­wood-Film „Ope­ra­ti­on Wal­kü­re“ vor der Kame­ra. Dane­ben arbei­te­te er vie­le Jah­re als Autor für Fern­seh- und Hör­funk­for­ma­te und als Publi­zist (u. a. für die Welt/ Welt am Sonn­tag, Die ZEIT und Tages­zei­tun­gen). Seit eini­gen Jah­ren schreibt er außer­dem für die Jüdi­sche Allgemeine.

Haa­se-Hin­den­berg hat mehr als zehn erzäh­len­de Sach­bü­cher ver­fasst, dar­un­ter „Der Mann, der die Mau­er öff­ne­te“, die lite­ra­ri­sche Vor­la­ge zum preis­ge­krön­ten TV-Film „Born­hol­mer Stra­ße“ und den Sozi­al­re­port „Sex im Kopf“, der meh­re­re Wochen auf der Spie­gel-Best­sel­ler­lis­te stand.

Tickets: www.kultur-kommt-ticket.de, RZ-Ticket­cen­ter,
Tou­rist Infor­ma­ti­on, Mar­ti­nistr. 5 und Buch­hand­lung Attatoll

Ein­tritt 10€ / ermä­ßigt 5,65€