Hendrik Otremba: Wüstungen, Nebel

Lite­ra­tur-Ves­ti­val in der Altstadtschmiede

Hendrik Otremba: Wüstungen, Nebel: Gedichte

Hendrik Otremba © Max Zerrahn
© Max Zerrahn

Seit 2010 ist der in Reck­ling­hau­sen gebo­re­ne Wüstungen, Nebel Hen­drik Otrem­ba Tex­ter und Sän­ger der Band „Mes­ser“, der über vier Stu­dio­al­ben hin­weg eine star­ke lyri­sche Qua­li­tät beschei­nigt wur­de. Musik und Lyrics zeu­gen von einer Eigen­stän­dig­keit, die vie­le nach­fol­gen­de Kunst­schaf­fen­de geprägt und inspi­riert hat. „Mes­ser“ sind Kult. Zwi­schen Otrem­bas Büchern, sei­ner Musik und sei­nem künst­le­ri­schen Werk las­sen sich dabei Leit­mo­ti­ve, Lini­en und alte Bekann­te fin­den, die viel­leicht in einem Song­text begin­nen mögen, dann aber in der Pro­sa ihre Fort­set­zung erfah­ren – oder die in Roma­nen ent­stan­den sind, um sich schließ­lich im Gedicht zu transformieren.

54 2024 10 06 Otremba Cover Benito

Inhalt „Beni­to”:

1995 fährt der elf­jäh­ri­ge Che­ru­bim mit sei­ner Pfad­fin­der­grup­pe auf eine drei­wö­chi­ge Kanu­fahrt einen west­deut­schen Fluss ent­lang. Je wei­ter der Fluss sie trägt, des­to ver­bun­de­ner fühlt sich Che­ru­bim den ande­ren, des­to mehr ver­gisst er sein Zuhau­se. Dort war­ten ohne­hin nur sei­ne frisch getrenn­ten Eltern auf ihn, die Mut­ter über­for­dert, der Vater depres­siv. Für den blin­den Beni­to, mit dem er sich eines der Boo­te teilt, ent­wi­ckelt er ein zuneh­mend obses­si­ves Interesse.

Dann wird bei einem Unfall ihr Anfüh­rer getö­tet, wor­auf­hin die Jun­gen die Fluss­fahrt ohne ihn fort­set­zen. Immer tie­fer gera­ten sie nun in eine ver­stö­ren­de Welt. Beni­to erfährt dabei eine radi­ka­le Wand­lung: Aus dem stil­len Jun­gen wird ein fata­lis­ti­scher Pro­phet, ein blin­der, apo­ka­lyp­ti­scher Seher.

Drei Jahr­zehn­te spä­ter ist aus Che­ru­bim ein bekann­ter Schrift­stel­ler gewor­den, der einer rät­sel­haf­ten Ein­la­dung fol­gend nach Bonn kommt. Am Tag des Emp­fangs im bekann­ten Hotel Para­dies stürmt ein mas­kier­ter Mann den Saal Eden, schließt die 300 Gäs­te dar­in ein und schießt minu­ten­lang wild um sich. Wie durch ein Wun­der kommt nie­mand zu Scha­den. Che­ru­bim begreift schnell, dass das Atten­tat nur mit viel Pomp insze­niert ist. Und hat nicht Beni­to sein lin­kes Bein genau­so nach­ge­zo­gen wie der Attentäter?

In der Fol­ge begibt er sich auf eine Spu­ren­su­che durch das Ruhr­ge­biet, reflek­tiert die Mythen der alten BRD und muss immer mehr fest­stel­len, dass das öffent­lich­keits­wirk­sa­me Rät­sel, dem er in Bonn bei­wohn­te, eng ver­wo­ben ist mit den Ereig­nis­sen sei­ner Kind­heit. So wird die Suche nach der Wahr­heit auch eine Suche nach sei­ner eige­nen Vergangenheit.

Ein­tritt frei!

Anmel­dung erwünscht unter: andrea.wallau@recklinghausen.de

Wolfgang Tischer & Lilian Wilfart – Tea Time mit Rosamunde Pilcher

(C) Birgit Cathrin Duval

Tea Time mit Rosamunde Pilcher

Lilian Wilfart und Wolfgang Tischer lesen Rosamunde Pilcher (C) Birgit Cathrin Duval
© Bir­git-Cath­rin Duval

Corn­wall, Süd­eng­land: Male­ri­sche Mee­res­küs­ten, wogen­de Grä­ser, traumhafte
Gär­ten und beein­dru­cken­de Her­ren­häu­ser. Die Welt der Rosa­mun­de Pilcher. Doch die meis­ten ken­nen sie nur aus ZDF-Fern­seh­fil­men. Dabei hat die eng­li­sche Autorin (1924–2019) lite­ra­risch so viel mehr zu bieten.

Die pro­fes­sio­nel­len Spre­cher Lili­an Wilf­art und Wolf­gang Tischer lesen anläss­lich ihres 100. Geburts­ta­ges Erzäh­lun­gen von Rosa­mun­de Pilcher in deut­scher Über­set­zung vor. Dazu wird Cream Tea und bri­ti­sches Gebäck gereicht.

Ein­tritt: 10 €

Kar­ten kön­nen direkt an der Servicetheke, 
unter stadtbibliothek@recklinghausen.de
oder über 02361/50–1919 reser­viert und gekauft werden.

Husch Josten – Die Gleichzeitigkeit der Dinge

© Judith Wagner/ Piper Verlag

Husch Josten: Die Gleichzeitigkeit der Dinge

Jean Tobel­mann, Gas­tro­nom in drit­ter Gene­ra­ti­on, hat einen eigen­wil­li­gen Stamm­gast – der jun­ge Sou­rie erforscht mit lei­den­schaft­li­chem Ernst, wovon die meis­ten Men­schen lie­ber schwei­gen: das Ende des Lebens. War­um? Tobel­mann geht der Geschich­te des humor­vol­len Exzen­tri­kers auf den Grund und stößt dabei auf etwas, das ver­ständ­li­cher und zugleich unbe­greif­li­cher nicht sein könn­te, etwas, das weit über Sou­ries Amour fou mit der gemein­sa­men Freun­din Tes­sa und die Ver­bun­den­heit der bei­den Män­ner hinausweist.

Schwe­re­los, mit fei­ner Iro­nie und Beob­ach­tungs­ga­be erzählt Husch Jos­ten von den Fall­stri­cken des Lebens. Von wah­rer Freund­schaft, fal­schen Ent­schei­dun­gen, der Suche nach Sinn und von der Lie­be – unse­rer ein­zi­gen Waf­fe gegen die Sterblichkeit.

Husch Jos­ten, gebo­ren 1969, stu­dier­te Geschich­te und Staats­recht in Köln und Paris. Sie volon­tier­te und arbei­te­te als Jour­na­lis­tin in bei­den Städ­ten, bis sie Mit­te der 2000er-Jah­re nach Lon­don zog, wo sie als Autorin für Tages­zei­tun­gen und Maga­zi­ne tätig war. Die Gleichzeitigkeit der Dinge 2011 debü­tier­te sie mit dem Roman „In Sachen Joseph“, der für den aspek­te-Lite­ra­tur­preis nomi­niert wur­de. 2012 leg­te sie den
viel­ge­lob­ten Nach­fol­ger „Das Glück von Frau Pfeif­fer“ vor und 2013 den Geschich­ten­band „Fra­gen Sie nach Fritz“. 2014 erschien „Der tadel­lo­se Herr Taft“ sowie zuletzt die Roma­ne „Hier sind Dra­chen“ (2017) und „Land sehen“ (2018) im Ber­lin Ver­lag. 2019 wur­de ihr der renom­mier­te Lite­ra­tur­preis der Kon­rad- Ade­nau­er-Stif­tung ver­lie­hen. Husch Jos­ten lebt heu­te wie­der in Köln.

Ein­tritt: 15 €

Tickets unter:
www.kultur-kommt-ticket.de
Tou­rist Infor­ma­ti­on, Mar­ti­nistr. 5, 45657 Recklinghausen
Buch­la­den Attat­roll, Her­ner Str. 16, 45657 Recklinghausen
Ser­vice­cen­ter der Reck­ling­häu­ser Zei­tung, Gro­ße Geld­stra­ße 8, 45657 Recklinghausen

 

Jörg Hartmann: Der Lärm des Lebens – Ausverkauft –

DIE VERANSTALTUNG IST AUSVERKAUFT!

Eröff­nungs­ver­an­stal­tung der Lite­ra­tur­ta­ge Reck­ling­hau­sen 2024
Begrü­ßung: Bür­ger­meis­ter Chris­toph Tesche

Jörg Hartmann: Der Lärm des Lebens

Jörg Hart­mann erzählt auf hin­rei­ßen­de Wei­se sei­ne Geschich­te und die sei­ner Eltern und Groß­el­tern. Es ist eine Lie­bes­er­klä­rung an die Kraft der Fami­lie – und an den Ruhr­pott. Ob es um die Situa­ti­on sei­ner gehör­lo­sen Groß­el­tern im Natio­nal­so­zia­lis­mus geht, die Lebens­klug­heit sei­ner Mut­ter, die für kur­ze Zeit eine Pom­mes­bu­de betrieb, die Demenz­er­kran­kung sei­nes Vaters, der Dre­her und lei­den­schaft­li­cher Hand­bal­ler war, die vie­len skur­ri­len Erleb­nis­se in der Groß­fa­mi­lie oder um Schlüsselbegegnungen, die er als Schau­spie­ler hat­te – immer hält Hart­mann die Balan­ce zwi­schen Tra­gik und Komik.

Er hat dabei einen kraft­vol­len Erzähl­ton – per­sön­lich, berührend, humor­voll. Und fragt: War­um keh­ren wir immer wie­der zu unse­ren Wur­zeln zurück?

Jörg Hart­mann gehört zu den bedeu­tends­ten deut­schen Cha­rak­ter­dar­stel­lern. 1969 gebo­ren, wuchs er in Her­de­cke, im Ruhr­pott, auf. Nach sei­ner Schau­spiel­aus­bil­dung und ver­schie­de­nen Thea­ter­en­ga­ge­ments wur­de er 1999 Ensem­ble­mit­glied der Ber­li­ner Schau­büh­ne. Fern­seh­pro­duk­tio­nen wie Cover Der Lärm des Lebens„Weis­sen­see“ oder der Dort­mund-Tat­ort, in dem er Kom­mis­sar Faber spielt, mach­ten ihn einem brei­ten Publi­kum bekannt; im Kino war er etwa in „Wil­de Maus“ oder zuletzt in „Son­ne und Beton“ zu sehen. Jörg Hart­mann wur­de viel­fach aus­ge­zeich­net, u.a. mit dem Deut­schen Fern­seh­preis, der Gol­de­nen Kame­ra und dem Grim­me-Preis. Für den Tat­ort „Du bleibst hier“ schrieb er das Dreh­buch. Er hat drei Kin­der und lebt mit sei­ner Fami­lie in Potsdam.

Ein­tritt: 25 €

Tickets unter:
www.kultur-kommt-ticket.de

Tou­rist Infor­ma­ti­on, Mar­ti­nistr. 5, 45657 Recklinghausen
Buch­la­den Attat­roll, Her­ner Str. 16, 45657 Recklinghausen
Ser­vice­cen­ter der Reck­ling­häu­ser Zei­tung, Gro­ße Geld­stra­ße 8, 45657 Recklinghausen

Foto: © Sil­via Medina

Blues trifft Literaturtage – Bernd Leistikow und Jonas Kiel lesen Texte von Ulle Bowski

Greyhound George und Andy Grünert © Helga Schöning

Blues in der Bude

Bernd Leis­ti­kow und Jonas Kiel lesen Aus­zü­ge aus den Wer­ken von Ulle Bow­ski mit musi­ka­li­scher Beglei­tung von den Blues­mu­si­kern „Grey­hound Geor­ge” und Andy Günert

45 2024 10 05 Bernd Leistikow © privat
Leis­ti­kow © privat

Der Gele­gen­heits­au­tor Ulle Bow­ski schrieb Roma­ne, Rei­se­re­por­ta­gen, Lyrik, Kri­mis, Koch­bü­cher, Kurz­ge­schich­ten, Gedich­te, Mär­chen, Sagen, Novel­len, Spar‑, Tanz- und Gesangsbücher.
Ein­fach ALLES! Lei­der nie zu Ende. Weil Bow­ski an einer chro­ni­schen Schreib­blo­cka­de litt. Jedes Buch ist zum Grei­fen nahe.
Buch­co­ver, Titel und Sto­ry. Auch mal das eine oder ande­re Kapitel.
Bücher die nie geschrie­ben wur­den. Eine Lesung, wie aus Tau­send und einem Buch.

Ein­tritt frei!

1000 Mar­ken­bu­de e. V.
in Koope­ra­ti­on mit dem Insti­tut für Kul­tur­ar­beit (Kul­tur­quar­tiers­ma­nage­ment)

Mit freund­li­cher Unterstützung:

46 2024 10 05 Leistikow Logo Kulturstiftung Spk1 47 2024 10 05 Leistikow logo recklinghausen

Jaqueline Thör: Psychos

Lite­ra­tur-Ves­ti­val in der Altstadtschmiede

Jaque­line Thör: Psy­chos: Das ers­te Jahr

Jacqueline Thör: Psychos Ein Inter­nat für über­na­tür­lich talen­tier­te, psy­chisch erkrank­te Jugendliche.
Und fünf Freun­de, die einen Mord aufklären.

Jacqueline Thör © privat
© pri­vat

Als Noah wegen einer erneu­ten unge­woll­ten Ver­wand­lung von der Schu­le ver­wie­sen wird, bricht für ihn eine Welt zusam­men. Doch dann bekommt der Iden­ti­täts­wand­ler an der Aka­de­mie eine neue Chan­ce. Auf dem Inter­nat für Psych­ta­lents lernt er, sei­ne Gabe zu kon­trol­lie­ren. Und nicht nur das. Zum ers­ten Mal erfährt er, was es heißt, Freun­de zu haben. Und wie es sich anfühlt, ver­liebt zu sein. Aller­dings ist nicht alles auf Burg Auwia zau­ber­haft. Als Noah und sei­ne Freun­de davon Wind bekom­men, dass ein paar ihrer Mit­schü­ler und Mit­schü­le­rin­nen womög­lich einen Mord, einen Dop­pel­mord an Non-Psy­chos began­gen haben, beginnt für sie eine gefähr­li­che Jagd nach der Wahrheit…

Jac­que­line Thör, gebo­ren 1993 in Essen und wohn­haft in Reck­ling­hau­sen, stu­dier­te All­ge­mei­ne und Ver­glei­chen­de Lite­ra­tur­wis­sen­schaft, Ger­ma­nis­tik, Phi­lo­so­phie und Jour­na­lis­tik. Ihren Mas­ter schloss sie 2016 mit Aus­zeich­nung ab. Nach Sta­tio­nen bei der ZEIT und der FAS erschien 2019 ihr viel gelob­ter Debüt­ro­man Nenn mich ein­fach Igel im Elif Ver­lag – Die Coming-of-Age-Geschich­te sei „mit allen lite­ra­ri­schen Was­sern gewa­schen“ urteil­te bei­spiels­wei­se Brit­ta Hei­de­mann, Kul­tur-Redak­teu­rin der WAZ. Anfang 2022 folg­te der Gedicht­band „obwohl sich eure Gesich­ter fast berüh­ren” in der „edi­ti­on offe­nes feld”.

Ihre Fan­ta­sy-Rei­he „Psy­chos“ rich­tet sich an Erwach­se­ne und Jugend­li­che ab 14 Jahre.

Ein­tritt frei!
Anmel­dung erfor­der­lich unter: andrea.wallau@recklinghausen.de

Volker Weidermann: Mann vom Meer

Volker Weidermann (C) Vera Tammen

Volker Weidermann: Mann vom Meer

Volker Weidermann: Mann vom Meer Das Meer war für Tho­mas Mann sein Leben lang der Ort der Sehn­sucht und des ver­hei­ßungs­vol­len Sogs in die Tie­fe. Deut­sche Roman­tik und Todes­sehn­sucht – und Ort der Befrei­ung von den Kon­ven­tio­nen, den poli­ti­schen, lite­ra­ri­schen, ero­ti­schen Zwän­gen des bür­ger­li­chen Lebens. Ort der Frei­heit und des wah­ren Ich.

Viel­leicht fängt alles dort an, wo sei­ne Mut­ter das Glück der Kind­heit erlebt: im bra­si­lia­ni­schen Urwald, in einem gro­ßen, hel­len Haus am Meer. Mit sie­ben kommt sie nach Tra­ve­mün­de, in die deut­sche dunk­le Käl­te, mit einer Sehn­sucht, die bleibt. Ihr Sohn Tho­mas wächst an der Ost­see auf, in Lübeck, aber sobald er kann, geht er in den Süden, reist nach Ita­li­en, ans Mit­tel­meer, ver­liebt sich in jun­ge Män­ner, folgt aber den Kon­ven­tio­nen der Zeit und hei­ra­tet Katia.

Jah­re spä­ter: Der Gang ins Exil. In Kali­for­ni­en, am Pazi­fik, wird er noch ein­mal ein ande­rer: Er kämpft gegen Hit­ler, für die Demo­kra­tie, für die Frei­heit und nimmt die ame­ri­ka­ni­sche Staats­bür­ger­schaft an. Nach sei­nem Tod lebt sei­ne Lieb­lings­toch­ter Eli­sa­beth sein Ver­mächt­nis als welt­weit gefei­er­te Mee­res­for­sche­rin in ihrer uto­pi­schen ozea­ni­schen Poli­tik fort.

Vol­ker Wei­der­mann schreibt mit Leich­tig­keit und Humor, mit Wär­me und gro­ßer Klar­heit über den Nobel­preis­trä­ger, über sei­ne Sehn­sucht und sei­ne Lie­ben. Sein Buch ist die Geschich­te eines deut­schen Jahr­hun­derts, es ist die Bio­gra­fie eines gro­ßen Schrift­stel­lers und seiner
Fami­lie, vor allem aber ist es ein Roman über das Dunk­le, Glän­zen­de, Bedrohliche,
Ver­lo­cken­de, Befrei­en­de – über Tho­mas Mann und das Meer.

Ein­tritt: 20 €

Tickets unter:
www.kultur-kommt-ticket.de
Tou­rist Infor­ma­ti­on, Mar­ti­nistr. 5, 45657 Recklinghausen
Buch­la­den Attat­roll, Her­ner Str. 16, 45657 Recklinghausen, 
Ser­vice­cen­ter der Reck­ling­häu­ser Zei­tung, Gro­ße Geld­stra­ße 8, 45657 Recklinghausen

Bild: © Vera Tammen

Chrizzi Heinen: Tropicalia Passagen

Chrizzi Heinen: Tropicalia Passagen Chrizzi Heinen: Tropicalia Passagen

Der neue Roman der Preis­trä­ge­rin des „För­der­prei­ses komi­sche Literatur“:

Eine jun­ge Musi­ke­rin, die die Besu­cher eines After-Work-Clubs mit Eigen­kom­po­si­tio­nen beschallt und auf der Suche nach künst­le­ri­scher Frei­heit Eigen­re­pli­ken in Form von selbst genäh­ten Stoff­püpp­chen ver­schickt. Ein stil­ler Ein­la­gen­her­stel­ler, der sich ganz den Füßen und Gesich­tern sei­ner Kund:innen ver­schrie­ben hat. Ein Agent für post­hu­me Lite­ra­tur, der her­aus­fin­den muss, was es heißt, mit Leben­den zu arbei­ten. Ein maro­des Ein­kaufs­zen­trum, das über Nacht vom Lite­ra­tur­be­trieb heim­ge­sucht wird.

Chrizzi HeinenMit einem außer­ge­wöhn­li­chen Blick auf Musik, Lite­ra­tur und das wirk­li­che Leben zeich­net Chriz­zi Hei­nen in „Tro­pi­cal­ia Pas­sa­gen“ eine fan­tas­ti­sche Welt, in der plötz­lich alles mög­lich zu sein scheint. Prä­zi­se in der Beschrei­bung und mit fei­nem Humor wirft die Erzäh­lung etwas Licht in die düs­te­ren Ecken der post­ka­pi­ta­lis­ti­schen Kulturindustrie.

Chriz­zi Hei­nen ist 2024 Stadt­schrei­be­rin in Dortmund.

Ein­tritt: 5 € 
Tickets sind nur an der Abend­kas­se erhältlich

PROGRAMMÄNDERUNG Literaturtage 2022 – Jan Costin Wagner mit „Am roten Strand” anstelle von Hilmar Klute – Eröffnung der Literaturtage 2022

Die für Sams­tag, den 24.9.2022, um 19.30 Uhr ange­kün­dig­te Lesung von Hil­mar Klu­te in der Mode­ra­ti­on von Ant­je Deist­ler anläss­lich der Eröff­nung der Lite­ra­tur­ta­ge Reck­ling­hau­sen 2022 kann lei­der auf­grund einer Erkran­kung des Autors nicht
statt­fin­den. Anstel­le von Hil­mar Klu­te wird der Autor Jan Cos­tin Wag­ner mit „Am roten Strand“, Band 2 aus der Rei­he der
„Ben-Neven-Kri­mis“, zu Gast sein. Mode­riert wird das Gespräch von Jour­na­list und Autor Ulrich Noller.

Tickets für die Lesung von Hil­mar Klu­te behal­ten ihre Gül­tig­keit für die Lesung von Jan Cos­tin Wagner.

 

„Am roten Strand“

Wagner_Am roten Strand
©Galia­ni Berlin

Gera­de hat das Ermitt­ler­team um Ben Neven und Chris­ti­an Sand­ner ein ent­führ­tes Kind befrei­en und einen der Täter fas­sen kön­nen. Aller­dings läuft eine inter­ne Unter­su­chung an, weil Ben dabei einen der Ent­füh­rer erschos­sen hat – da wird klar, dass der Fall eine noch weit grö­ße­re Dimen­si­on hat. Die Poli­zis­ten fin­den Hin­wei­se, dass es ein gan­zes Netz­werk von Tätern gibt, die sich
gegen­sei­tig im Inter­net aus­tau­schen – kurz danach wird einer von ihnen ermordet.
Auch der Ver­däch­ti­ge in Unter­su­chungs­haft stirbt auf rät­sel­haf­te Art und Weise.
Irgend­wann wird klar: nicht nur die Poli­zei, auch frü­he­re Opfer sind wohl auf das Netz­werk gesto­ßen – und neh­men jetzt Rache.

Die Ermitt­ler fin­den sich in der para­do­xen Situa­ti­on wie­der, dass sie einer­seits gegen Ver­bre­cher ermit­teln, deren Taten in ihnen eine tie­fe Ver­stö­rung aus­lö­sen – und dass sie die­se Täter gleich­zei­tig vor einer unbe­kann­ten Bedro­hung schüt­zen müssen.

Und aus­ge­rech­net der Poli­zist, in dem vie­le sei­ner Kol­le­gen einen Hel­den sehen, bewahrt ein Geheim­nis, vor dem er sich selbst entsetzt …

 

Jan-Costin Wagner
©Susan­ne Schleyer

Jan Cos­tin Wag­ner, Jahr­gang 1972, lebt als Schrift­stel­ler und Musi­ker bei Frank­furt am Main. Sei­ne Roma­ne wur­den von der Pres­se gefei­ert, viel­fach ausgezeichnet
(u. a. Deut­scher Kri­mi­preis, Nomi­nie­rung zum Los Ange­les Times Book Prize),
in 14 Spra­chen über­setzt und mehr­fach ver­filmt. Die Ver­fil­mung von „Tage des letz­ten Schnees“ war ein Ereig­nis und erreich­te 6,5 Mil­lio­nen Zuschau­er, die Dreh­ar­bei­ten zu
„Das Licht in einem dunk­len Haus“ lau­fen gerade.

Bei Rück­fra­gen kön­nen sich Kun­din­nen und Kun­den an das Insti­tut für Kul­tur­ar­beit wen­den: kulturkommt@recklinghausen.de, Tel.: 02361/50–1881.

Ticket­ver­kauf: www.kultur-kommt-ticket.de, RZ-Ticket­cen­ter 02361 – 18052700,
Tou­rist Infor­ma­ti­on, Mar­ti­nistr. 5 und Buch­hand­lung Attatroll

Ein­tritt: 15,00€ / ermä­ßigt 7,85€

Anne Gesthuysen – Wir sind schließlich wer

Anne Gesthuysen
©Ste­phan Pick

Die Bür­ger der Gemein­de Alpen sind skep­tisch, als Anna von Bet­teray die Ver­tre­tung des erkrank­ten Pas­tors über­nimmt. Schließ­lich ist sie geschie­den, blau­blü­tig, mit Mit­te drei­ßig viel zu jung für den Pos­ten und eine Frau. Der ein­zi­ge Mann an ihrer Sei­te: ihr Hund Freddy.

Wäh­rend Anna ver­sucht, ein dunk­les Kapi­tel ihrer Ver­gan­gen­heit zu bewäl­ti­gen und die Gemein­de behut­sam zu moder­ni­sie­ren, gerät das Leben ihrer Schwes­ter Maria
kom­plett aus den Fugen. Ihr Mann wird ver­haf­tet, kurz dar­auf ver­schwin­det auch noch ihr Sohn. Aus­ge­rech­net sie, die in den Augen der stan­des­be­wuss­ten Mut­ter die Vor­zei­ge­toch­ter war, die auf Schüt­zen­fes­ten zur Köni­gin gekrönt wur­de und einen Gra­fen hei­ra­te­te, wäh­rend Anna mit schmut­zi­gen Hosen im Stall spiel­te und sich in die fal­schen Män­ner ver­lieb­te. Erst in der Not über­win­den die Schwes­tern ihre Gegen­sät­ze – und erhal­ten Unter­stüt­zung von über­ra­schen­der Sei­te. Denn wenn es dar­um geht, einen klei­nen Jun­gen zu fin­den, hal­ten die Alpe­ner fest zusam­men. Und allen vor­an: Otti­lie Oymann aus dem Senio­ren­stift Burg Win­nen­thal! Land­adel verpflichtet.

Anne Ges­t­huy­sen erzählt in ihrem neu­en Roman mit unver­gleich­li­chem Witz, gro­ßer Her­zens­wär­me und Fein­ge­fühl von einer Fami­lie, die sich erst ver­lie­ren muss, um sich zu finden.

Anne Ges­t­huy­sen wur­de 1969 am unte­ren Nie­der­rhein gebo­ren. Nach dem Abitur in Xan­ten stu­dier­te sie Jour­na­lis­tik und Roma­nis­tik. In den 90er-Jah­ren arbei­te­te sie bei Radio France.

Als Repor­te­rin hat sie für WDR, ZDF und VOX gear­bei­tet, schließ­lich auch als Mode­ra­to­rin. Ab 2002 mode­rier­te sie das „ARD-Mor­gen­ma­ga­zin“. Die­se Nacht­schich­ten gab sie nach dem gro­ßen Erfolg ihres ers­ten Romans „Wir sind doch Schwes­tern“ Ende 2014 auf, um wei­te­re Bücher zu schrei­ben. 2015 erschien ihr zwei­ter Roman „Sei mir ein Vater“, 2018 folg­te „Mädels­abend“.

Sie lebt mit ihrem Mann, Frank Plas­berg, ihrem Sohn und dem Gol­den­dood­le Fred­dy in Köln.

Tickets: www.kultur-kommt-ticket.de, RZ-Ticket­cen­ter 02361 – 18052700,
Tou­rist Infor­ma­ti­on, Mar­ti­nistr. 5 und Buch­hand­lung Attatroll

Ein­tritt 25,00€ / ermä­ßigt 13,45€