Tucholsky gilt als einer der wichtigsten Publizisten der Weimarer Zeit. Eine herausragende Stimme des demokratischen Fortschritts und ein Warner vor falschen Ideologien.
Mit der Erzählung „Rheinsberg: Ein Bilderbuch für Verliebte“ trat er 1912 ans Licht der Öffentlichkeit. Er verarbeitete literarisch ein gemeinsames Wochenende mit seiner späteren Ehefrau Else Weil (gest. in 1942 in Auschwitz). Sein für die damalige Zeit ungewohnt verspielt-erotischer Erzählton und leicht-ironischer Schreibstil machte ihn erstmalig einem größeren Publikum bekannt.
Der Jazz war in der damaligen Zeit noch in den Kinderschuhen, brach sich aber schon nach dem ersten Weltkrieg auch in Deutschland seine Bahn.
Unter dem Pseudonym „Peter Panter“ äußerte sich Tucholsky mehrfach über die Musik aus Amerika mit ihren „Synkopen“ und den gegen den Takt hämmernden Schlagzeugen… In diesem Sinn untermalt und deutet der Jazz auch die jugendliche Unbeschwertheit und Leichtigkeit der Erzählung „Rheinsberg“.
Gabriele Droste als Rezitatorin und die beiden Jazzmusiker Moritz Götzen und Ingo Marmulla lassen die im leichten und ironischen Stil verfasste Erzählung Tucholskys lebendig werden.
Nichts bewegt uns so sehr wie die Liebe. Diese Erfahrung macht auch Bernard Vautrot in dem Roman „Vielleicht die letzte Liebe“. Der Witwer hat genug von den Krisen der Welt, von Klimawandel und Krieg. Er will sich zurückziehen, doch dann begegnet er auf dem Friedhof einer jungen Fotografin und alles ändert sich. Die Geschichte erzählt vom Leben in seinen buntesten Farben.
Schlager rund um die Liebe bilden den musikalischen Rahmen.
Eine kunstspartenübergreifende Performance mit Desiree Baier, Johannes Thorbecke, Katharina Bohlen, Claudius Reimann und Erich Füllgrabe
Desiree Baier vom Figurentheater Daisy Blau und Johannes Thorbecke von Theater Gegendruck schlüpfen in die Rollen des österreichischen Schriftstellerpaars Friederike Mayröcker (1924 – 2021) und Ernst Jandl (1925 – 2000). Mit von der Partie sind außerdem das Musiker-Duo Katharina Bohlen und Claudius Reimann bekannt durch sein Buch: „Ist das Jazz oder kann das aus?“. Der Fünfte im Bunde ist der bildende Künstler und Performer Erich Füllgrabe in der Rolle des „Forschers“ in einer Rauminstallation aus fantastischen Kunst-Apparaten, der immer wieder kommentierend in das Geschehen eingreift.
Es entsteht – zum Vergnügen des Publikums – ein mal dramatischer, mal komischer Dialog zwischen den Mitwirkenden: mit überraschenden Interventionen und verblüffenden Wendungen. Der kurzweilige Abend beleuchtet auf amüsante Weise das nicht immer spannungsfreie Verhältnis zwischen zwei bedeutenden Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts.
Eintritt 10 €
Tickets im Vorverkauf in den Buchhandlungen: Attatroll, Britts Bücherforum, Kapitel Zwei und an der Abendkasse
Gefördert durch den Förderetat für die Freie Kultur- und Kreativszene Recklinghausen 2022
Bernd Leistikow und Jonas Kiel lesen Auszüge aus den Werken von Ulle Bowski mit musikalischer Begleitung von den Bluesmusikern „Greyhound George” und Andy Günert
Der Gelegenheitsautor Ulle Bowski schrieb Romane, Reisereportagen, Lyrik, Krimis, Kochbücher, Kurzgeschichten, Gedichte, Märchen, Sagen, Novellen, Spar‑, Tanz- und Gesangsbücher. Einfach ALLES! Leider nie zu Ende. Weil Bowski an einer chronischen Schreibblockade litt. Jedes Buch ist zum Greifen nahe. Buchcover, Titel und Story. Auch mal das eine oder andere Kapitel. Bücher die nie geschrieben wurden. Eine Lesung, wie aus Tausend und einem Buch.
Eintritt frei!
1000 Markenbude e. V. in Kooperation mit dem Institut für Kulturarbeit (Kulturquartiersmanagement)
Eine Hommage an die literarische Pionierin und Denkerin Virginia Woolf
Duo SprachMelodie Monika Bujinski, Rezitation (Dortmund) Andrea Knefelkamp-West, Konzertakkordeon (Herne)
KEINE ANGST VOR VIRGINIA! Mit diesem Zuruf lädt das Duo SprachMelodie ein Publikum ein, den klugen, berührenden und humorigen Texten der berühmten englischen Schriftstellerin und Mitbegründerin der Bloomsbury-Group, Virginia Woolf (1882–1941), zu lauschen.
Über ihre Romane „Mrs Dalloway“ oder „Orlando“ hinaus, verwandelt Woolf ihre scharfe Beobachtungsgabe auch in ihren Essays, Vorträgen, Briefen und Tagebüchern in eine Sprache vollendeter Bildhaftigkeit. Diese feinsinnigen, zudem sehr persönlichen Texte bringt die Theater- und Filmschauspielerin Monika Bujinski zum Erklingen.
Die rezitierten Wortkapriolen der musikliebenden Engländerin flankiert Andrea Knefelkamp-West mit vitalen und melancholischen Klängen des Konzertakkordeons. Neben Werken u. a. von Bach, Haydn, Mozart und Elgar stellt die Musikerin dabei auch die Komponistin Ethel Smyth vor, eine langjährige Freundin Woolfs und ebenso wie diese Frauenrechtlerin. Ein inspirierender Abend für Herz und Verstand!
Heinrich Heine: Der Romantiker, der Spötter, der Politische, aber auch der Träumer, der Idealist, der Liebende. Sein Name steht für Witz und Verstand, Kritik und Zivilcourage, Toleranz und Aufklärung, aber auch für Romantik, Mondschein und Nachtigallen.
Aus seinem umfangreichen Werk präsentiert die bekannte Rezitatorin Gabriele Droste eine sehr persönliche Auswahl. Die Texte werden kontrastiert durchjazzige Interpretation des jungen Saxophonisten Lennart Allkemper und des renommierten Gitarristen Ingo Marmulla, deren Musik die Textaussagen phantasievoll unterstreicht.
Das Interpreten-Trio, das bei der letzten Literaturwoche einen vielgelobten und ‑beklatschten Erfolg verbuchen konnte, verspricht einen abwechslungsreichen und inspirierenden Abend.
Zwei merkwürdige Geschichten von Herbert Rosendorfer Präsentiert von Michael van Ahlen, Vorleser & Udo Herbst, Gitarre
Herbert Rosendorfer (1934–2012), im wahren Leben Jurist (u.a. Amtsrichter in München), im künstlerischen Leben Autor von zahlreichen Romanen (u.a. „Der Ruinenbaumeister“, „Briefe in die chinesische Vergangenheit“), Erzählungen, Geschichten, Hörbüchern, Fernsehspielen und mehr als 40 Theaterstücken. Darüber hinaus komponierte er und schuf zahlreiche Zeichnungen und Aquarelle. Sein Werk wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet. Die beiden Geschichten sind meisterliche Beispiele Rosendorfscher Komik.
Udo Herbst
„Der Eiffelturm“ – In München findet eine deutsch-französische Freundschaftswoche statt. Die Sensation: Der Eiffelturm (das Original!) soll das Prunkstück vor Ort sein … Aber wie?
„Die Karriere des Florenzo Waldweibel-Hostelli“ – Sie wohnen sozusagen Wand an Wand, der „stille“ Dichter und der „laute“ Musiker. Kann das auf die Dauer gut gehen, und wer behält schlussendlich die Oberhand?
Ein musikalischer Seelenspiegel – Der Tenor Thomas Körner singt Lieder von Schubert, Wolf und Mahler – zusammen mit Christoph Klein am Klavier.
Die beiden haben ein Programm zusammengestellt, dessen Texte sich mit einer breiten Palette an Lebenslagen und (Über-)Lebensfragen beschäftigen. Im Lied treffen sich erlesene Literatur und herausragende Komposition zu einer besonderen Kunstform, die nichts an Aktualität und Bedeutung verloren hat.
Zu den Künstlern: Thomas Körner ist an der städtischen Musikschule Dortmund Dozent für Gesang und ein gefragter Lied- und Oratoriensänger. Der Pianist Christoph Klein ist ein herausragender Korrepetitor, der insbesondere die Arbeit mit Sänger*innen schätzt.